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Informationen zu einem interna­tionalen Ausbruchs­geschehen mit nicht-tuberkulösen Mykobak­terien im Zusammen­hang mit Temperatur­regulierungs­geräten bei Herz­operationen

In einigen europäischen Ländern wurden bis zu 10 Jahre nach Herz­operation invasive Infektionen mit nicht-tuberkulösen Myko­bakterien festgestellt. Inzwischen wurden weltweit mehr als 100 invasive Myco­bacterium-chimaera-Infektionen registriert. Ursache für die Infektionen sind Temperatur­regulierungs­geräte (Heater Cooler Units), die während Herz­operationen verwendet wurden und mit dem Erreger verunreinigt waren. Die Übertragung erfolgte wahrscheinlich durch Aerosol­bildung.

In Deutschland wurden zwischen April 2015 und Oktober 2018 insgesamt 11 gesicherte Fälle an das Robert Koch-Institut übermittelt. Darüber hinaus wurden weitere Fälle an das RKI übermittelt, Nachforschungen haben jedoch gezeigt, dass keine Exposition zu einem Temperatur­regulierungs­gerät vorlag; diese Infektionen können dem Ausbruchs­geschehen daher nicht zugerechnet werden.

In den 11 gesicherten Fällen waren die Patienten (10 Männer und eine Frau) zum Zeitpunkt der Infektion zwischen 26 und 80 Jahren alt (Mittelwert 63 Jahre). In zehn Fällen wurde Myko­bakterium chimaera nachgewiesen, in einem Fall Myko­bakterium chelonae. Die Fälle wurden aus 5 verschie­denen Kliniken übermittelt, es handelt sich um ein über­regionales nosokomiales Ausbruchs­geschehen. Aufgrund des epidemio­logischen Zusammenhangs bei Infektionen mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien nach Exposition zu Temperatur­regulierungs­geräten im Rahmen von Herz­operationen besteht ein Melde­tatbestand gemäß § 6 Absatz 3 Infektions­schutz­gesetz. Die Meldung von nosokomialen Infektionen erfolgt nicht­namentlich an das zuständige Gesundheitsamt, die weitere Übermittlung an die Landes­stelle und das Robert Koch-Institut.

In allen 11 Fällen gab es im Vorfeld der Diagnose eine Operation, bei der eine Herz-Lungen-Maschine eingesetzt wurde. Die Zeitspanne zwischen Exposition und Infektion betrug zwischen weniger als 1 Jahr und 5 Jahre. Die letzte vermutliche Erreger­übertragung fand im April 2015 statt. Bei diesen Daten handelt es sich um Surveillance-Daten. Aufgrund der teilweise langen Latenz zwischen Herzoperation und Diagnose der Infektion ist von einer Unter­erfassung auszugehen. Weiterhin könnten Fälle im Rahmen der Surveillance übermittelt werden, die nicht dem eigentlichen Ausbruchs­geschehen zuzurechnen sind, da unter anderem nicht alle atypischen Mykobakterien typisiert werden.

Das Robert Koch-Institut hatte das Bundes­ministerium für Gesundheit und die Landes­gesundheits­behörden frühzeitig über das Geschehen informiert und stand von Anfang an mit dem Bundes­institut für Arzneimittel und Medizin­produkte (BfArM, Link siehe unten), den Fachgesellschaften und dem Nationalen Referenz­zentrum (NRZ) für Mykobakterien in Borstel in engem Kontakt. Eine Einsendung von Isolaten, die möglicherweise mit dem Ausbruchs­geschehen in Verbindung stehen, an das NRZ für Mykobakterien (Link siehe unten) zur weiteren Typisierung ist auch weiterhin sinnvoll.

Stand: 26.09.2019

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