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Faktensandwich zum Thema Sicherheit

Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären

Fakt: Impfungen sind auch für Menschen mit Kinderwunsch sicher.

Mythos: „Impfungen machen unfruchtbar.“

Der potenzielle Einfluss von Impfungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern wurde in vielen Studien für verschiedenste Impfstoffe und Länder untersucht. Klar ist: Personen werden gleich häufig schwanger, egal ob sie oder ihre Partner:innen geimpft oder ungeimpft sind. Impfungen haben also keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit.

Grundsätzlich ist es verständlich, dass Personen mit Kinderwunsch und Schwangere besonders vorsichtig bei der Verwendung von Impfungen und anderen Medikamenten sind. Sie wollen ihrem ungeborenen Kind auf keinen Fall schaden, sondern die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Diese berechtigte Vorsicht wird jedoch manchmal gezielt angesprochen, um Zweifel zur Sicherheit von Impfungen zu säen, vor allem in den Sozialen Medien. Dabei wird beispielsweise angeführt, dass heute in vielen westlichen Ländern mehr Menschen geimpft werden als früher und dort gleichzeitig fallende Geburtenraten zu beobachten sind. Doch diese zwei Umstände hängen nicht zusammen. Die fallenden Geburtenraten sind nicht die Folge von Impfungen, sondern von einer veränderten Familienplanung unserer heutigen Gesellschaft.

Fakt ist: Impfungen haben keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und sind auch bei Kinderwunsch sicher.
Genauso klar ist: Einige Impfungen sind vor oder während einer Schwangerschaft besonders wichtig, um das Kind und die Mutter zu schützen, z.B. die Pertussis-Impfung (Keuchhusten).

Gut zu wissen:

Bei diesem Mythos zeigt sich einer der häufigsten menschlichen Fehlschlüsse, der in der Wissenschaft oft mit dem Satz „Korrelation ist nicht gleich Kausalität“ beschrieben wird: Wenn bei zwei Beobachtungen ähnliche Trends zu sehen sind (Korrelation) oder sie in zeitlichem Zusammenhang auftreten (Koinzidenz), müssen sie trotzdem nicht ursächlich zusammenhängen (Kausalität). Das vielleicht bekannteste Beispiel hierzu ist eine Studie zur Korrelation zwischen Störchen und der Geburtenrate: Je mehr Störche in einer Region lebten, desto mehr Babys wurden dort geboren. Diese Beobachtung stimmt. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass die Störche die Kinder bringen. Es gibt hier also eine Korrelation ohne Kausalität.

Auch interessant: Manche Impfungen sind ausdrücklich während der Schwangerschaft empfohlen, da sie das Kind nach der Geburt schützen können. Das funktioniert, indem Antikörper der Mutter, die nach Impfungen gebildet wurden, über die Plazenta auf das Kind übertragen werden (etwa ab der 30. Schwangerschaftswoche). Dieser sogenannte Nestschutz ist beispielsweise bei der Pertussis-Impfung (gegen Keuchhusten) wichtig, da Keuchhusten für das neugeborene Kind in den ersten Lebensmonaten besonders gefährlich ist und es selbst noch nicht geimpft werden kann. Deshalb ist die Impfung gegen Keuchhusten in jeder Schwangerschaft empfohlen. Nach der Geburt bekommt das Kind weitere Antikörper von der Mutter über die Muttermilch. Ob und wie viele Antikörper von der Mutter auf das Kind übertragen werden, ist von Erreger zu Erreger unterschiedlich. Weitere Infos zu Impfungen in der Schwangerschaft finden Sie hier.

Aber: Nicht alle Impfungen sollten während einer Schwangerschaft unkritisch eingesetzt werden. Die sog. Lebendimpfstoffe, die abgeschwächte aber lebendige Erreger enthalten, dürfen bei Schwangeren nicht angewendet werden. Das liegt daran, dass das Immunsystem während einer Schwangerschaft heruntergefahren wird, damit das heranwachsende Kind nicht als Fremdkörper erkannt und von den Immunzellen der Mutter bekämpft wird. Totimpfstoffe hingegen sind in der Regel für Schwangere unproblematisch.

Übrigens: Während der Coronapandemie wurde dem Mythos, die COVID-19-Impfung mache unfruchtbar, häufig Glauben geschenkt. Doch auch die COVID-19-Impfung macht nicht unfruchtbar, das wurde in vielen internationalen Studien gezeigt. Im Gegenteil: Die COVID-19-Impfung wird Personen mit Kinderwunsch ausdrücklich empfohlen, da eine SARS-CoV-2-Infektion für Mutter und Kind gefährlich sein kann. Weitere Informationen zur COVID-19-Impfung in der Schwangerschaft und Stillzeit finden Sie hier.

Stand: 04.09.2023

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