Keuchhusten: Die aktuelle Epidemiologie in Deutschland
Im Jahr 2024 wurden dem RKI bislang 22.379 Keuchhustenfälle übermittelt und damit jetzt schon die höchste jährliche Fallzahl seit Einführung der bundesweiten Meldepflicht 2013. Dieser Fallzahlanstieg folgt auf einen relativ langen Zeitraum von vier Jahren mit im Vergleich zum präpandemischen Zeitraum niedrigen Fallzahlen. Der Rückgang der Keuchhustenfallzahlen, insbesondere in den Jahren 2020 und 2021, kann wahrscheinlich größtenteils auf die Infektionsschutzmaßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie zurückgeführt werden. Die übermittelten Fälle werden fast ausschließlich durch Bordetella pertussis (98 %) verursacht, welche im Vergleich zu den seltener vorkommenden B. parapertussis zumeist mit einem ausgeprägteren klinischen Verlauf einhergehen. Gegen B. pertussis steht eine wirksame Impfung zur Verfügung, deren Schutzdauer jedoch mit der Zeit nachlässt. Wie vor der COVID-19-Pandemie ist auch 2024 mit bisher 121,7 übermittelten Fällen pro 100.000 Einwohner die Altersgruppe der Säuglinge unter einem Jahr am stärksten betroffen. Im Epidemiologischen Bulletin 48/2024 erfolgen eine weitere Einordnung der Situation und Empfehlungen zur Prävention.
Veröffentlicht: Epidemiologisches Bulletin 48/2024 (PDF, 3 MB, Datei ist nicht barrierefrei)