Dekontamination und Desinfektion
Dekontaminieren in biologischen Gefahrenlagen
Im Fall der Kontamination eines Bereiches mit biologischen Agenzien, z.B. bei Laborunfällen oder Umweltkontamination, gilt es die Verunreinigung auf ein gesundheitsunschädliches Maß zu reduzieren bzw. vollständig zu entfernen - das heißt zu dekontaminieren. Die Reduktion bzw. Deaktivierung der Keime, die die Erkrankung auslösen - die Desinfektion - geht damit einher.
Dekontamination
Dekontamination in biologischen Gefahrenlagen ist notwendig, um
- die betroffenen Personen und Einsatzkräfte zu schützen,
- die weitere Ausbreitung der Infektion einzudämmen,
- kontaminierte Gegenstände und Bereiche wieder nutzbar zu machen.
Ablauf
Dekontamination im Schutzanzug
Quelle: Sasse/RKI
Der Dekontaminationsprozess umfasst mehrere Schritte, die sich danach unterscheiden, ob beispielsweise Personen Schutzausrüstung getragen haben oder nicht. Trifft das Letztgenannte zu, ist das Duschen mit viel Wasser und Seife meist ausreichend.
In jedem Fall muss der Selbstschutz bei der Durchführung der Dekon-Maßnahmen beachtet werden, um Handelnde zu schützen und eine weitere Verschleppung der Kontamination zu vermeiden.
| Personen mit PSA | Personen ohne PSA |
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1. | Dekon in der PSA | Sachgerechte Entfernung der Kleidung |
2. | Sachgerechtes Ablegen der PSA | Körperreinigung (viel Wasser und Seife) |
3. | Entsorgen oder Wiederaufbereitung von Teilen der PSA | ggf. Desinfektion und erneute Körperreinigung |
Ort
Die Dekontamination von Personen wie auch Geräten findet an sogenannten Dekon-Plätzen statt. Dabei wird eine reine und eine verunreinigte Zone eingerichtet. In letzterer werden die Maßnahmen durchgeführt.
Dekon-Plätze für biologische Gefahrenlagen basieren auf den Richtlinien der Feuerwehrdienstvorschrift 500 (FwDV 500). Verschiedene Aspekte bei der Einrichtung des Dekon-Platzes sind zu beachten:
Lage des Dekon-Platzes in ABC-Lagen nach FwDV 500
- Position des Dekon-Platzes außerhalb der Gefahrenzone
- Lage des Dekon-Platzes auf der windzugewandten Seite, dabei muss ein möglicher Wechsel der Windrichtung eingeplant werden
- Abgesicherte Ver- und Entsorgung für Strom, Wasser und Abwasser
- Strikte Einhaltung der Schwarz/Weiß- bzw. Rot/Grün-Bereiche
Desinfektion
Desinfektionsmittel und Wirkstoffgruppen
Die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels ist von Konzentration, Einwirkzeit, dem pH-Wert und auch der Anwendungstemperatur abhängig. So sind viele Wirkstoffe, z.B. Aldehyde, Phenole und organische Säuren, bei Temperaturen unter 0 °C unwirksam. Es ist folglich wichtig zu wissen, welche Wirkstoffe enthalten sind, um so das passende Mittel für Einsatzzweck und -ort zu identifizieren.
Wenn der Erreger nicht bekannt ist, muss die Desinfektion mit hochwirksamen sporiziden und viruziden Mitteln erfolgen. Desinfektionsmittel-Listen helfen für verschiedene Anwendungsbereiche das mikrobiologisch wirksame Mittel zu finden.
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