Mundgesundheit von Menschen mit Diabetes in Deutschland

Stand:  09.04.2025

Die Mundgesundheit hat eine große Bedeutung für das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität – und wird offenbar erheblich durch Diabetes beeinträchtigt. Das zeigen Daten, die Forscherinnen des RKI im Rahmen der bundesweiten Befragungsstudie GEDA 2019/2020-EHIS erhoben haben. Demnach schätzten Menschen mit Diabetes ihre Mundgesundheit deutlich häufiger als mittelmäßig bis sehr schlecht ein (41,2 %) als Menschen ohne Diabetes (27,5 %). Insgesamt wurden mehr als 20.000 Menschen zum Zustand ihrer Zähne und ihres Zahnfleischs befragt, die Ergebnisse wurden in der Ausgabe 2/2025 des Journal of Health Monitorings veröffentlicht.

Internationale Studien weisen auf eine wechselseitige Beziehung zwischen Mundgesundheit und Diabetes hin: Einerseits begünstigen erhöhte Blutzuckerwerte Zahnfleischentzündungen – umgekehrt können Bakterien aus den Zahnfleischtaschen in die Blutbahn gelangen und die Blutzuckerkontrolle durch Entzündungsprozesse im Körper negativ beeinflussen. Darüber hinaus haben Diabetes und mangelnde Mundgesundheit gemeinsame Risikofaktoren wie ungesunde Ernährung und Rauchen. Die RKI-Wissenschaftlerinnen betonen die Wichtigkeit von Präventions­maßnahmen gegen Diabetes sowie mangelnde Mundgesundheit und fordern eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Arztgruppen, die Diabetes behandeln, und Zahnärztinnen und Zahnärzten.