Man unterscheidet drei Formen der Pest, denen unspezifische grippeartige Symptome vorausgehen. Nach einer Inkubationszeit von 1 bis 7 Tagen (bei Lungenpest 1 bis 3 Tage) tritt eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Fieber und Begleitsymptomen wie Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Leber- und Milzvergrößerung auf.
Beulenpest: Sie entwickelt sich nach einem Flohbiss, der das Bakterium unter die Haut bringt. Danach wandert der Erreger über das Lymphgefäßsystem zum nächstgelegenen Lymphknoten. Es entsteht eine schmerzhafte Lymphknotenentzündung (Bubo). Als Symptome fallen vor allem vergrößerte und geschwollene Lymphknoten (am häufigsten der Leistenlymphknoten) auf. Erkrankte leiden unter Kopfschmerzen, Übelkeit, Gliederschmerzen, Fieber, Erbrechen, neurologischen Störungen und an einem allgemeinen Krankheitsgefühl.
Pestseptikämie: Es besteht eine primäre Septikämie (Blutvergiftung) ohne sichtbare Lymphknotenentzündung (Bubo). Die Symptome entsprechen weitgehend denen der Beulenpest. Zusätzlich können Erschöpfung, Kreislaufkollaps, septischer Schock, Organausfall, Blutungen, eine Störung der Blutgerinnung (DIC, disseminierte intravasale Koagulation) und Nekrosen der Extremitäten auftreten. Die DIC kann eine dunkel violette Färbung der Haut verursachen.
Lungenpest: Sie entsteht durch die Weiterverbreitung der lokalen Beulenpest über die Blutbahn oder durch die Einatmung von infektiösen Tröpfchen von anderen Erkrankten. Symptome entsprechen denen der Pestseptikämie. Zusätzlich treten Atemnot, Husten und Thorax-Schmerzen auf. Es können sich Atemstillstand und Schock entwickeln. Die Lungenpest ist die schwerwiegendste Form der Pest.
Stand: 17.10.2017