Was ist ein Containment Scout?
Um Infektionsketten zu unterbrechen und eine weitere Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu verhindern, ist es essentiell, Kontaktpersonen von bestätigten COVID-19-Fällen zu ermitteln und nachzuverfolgen (siehe „Was versteht man unter Kontaktpersonennachverfolgung, was müssen Kontaktpersonen beachten?"). Für diese personal- und zeitaufwändige Aufgabe ist das Gesundheitsamt vor Ort zuständig.
Um Gesundheitsämter dabei zu unterstützen, hat das Bundesverwaltungsamt im Auftrag des Robert Koch-Instituts ab Frühjahr 2020 rund 500 so genannte Containment Scouts eingestellt. Das sind in der Regel Studierende der Medizin oder anderer Gesundheitswissenschaften, die – nach erfolgreicher Bewerbung – vor Ort in den Gesundheitsämtern arbeiten und insbesondere dabei helfen sollen, Kontaktpersonen schneller und effektiver nachzuverfolgen. Da die Aufgabenverteilung den Gesundheitsämtern obliegt, können Containment Scouts auch andere Aufgaben wie beispielsweise die Betreuung von Beratungshotlines zu COVID-19 übernehmen.
Damit die Containment Scouts möglichst gut auf ihre Tätigkeit vorbereitet sind, wird ihnen nach ihrer Einstellung Online-Schulungsmaterial des Robert Koch-Instituts zur Verfügung gestellt, welches unterschiedliche Themenbereiche zu SARS-CoV-2/COVID-19 sowie Infektionsepidemiologie beinhaltet (u.a. Einführung in die Infektionsepidemiologie, Ausbruchsuntersuchungen, Kontaktpersonennachverfolgung und Umgang mit der Corona-Warn-App).
Die Verteilung der Scouts über die Bundesländer basiert auf den jeweiligen Einwohnerzahlen. Die ersten Scouts haben im April 2020 ihren Dienst vor Ort angetreten. Seit Ende Mai 2020 sind fast alle der rund 500 standortgebundenen Scouts im Einsatz. Zusätzlich zu den standortgebundenen Containment Scouts wurden 25 mobile Containment Scouts eingestellt, die – bei Bedarf und unter Koordination des RKI - bundesweit kurzfristig überlastete Gesundheitsämter für wenige Wochen unterstützen können.
Die Containment-Scout-Initiative wurde nach einer erfolgreichen ersten Projektphase im Sommer 2020 um weitere 6 Monate bis Frühjahr 2021 verlängert.