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Antworten auf häufig gestellte Fragen – RSV-Prophylaxe mit Nirsevimab (Beyfortus von Sanofi) bei Neugeborenen und Säuglingen

Gesamtstand: 30.9.2024

Allgemeines

Wann ist die RSV-Saison?

Erkrankungen ausgelöst durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) treten saisonal gehäuft in den Herbst- und Wintermonaten auf. Die RSV-Saison reicht in der Regel von Oktober bis März des Folgejahres, meist mit einem saisonalen Maximum im Januar und Februar. Nachfolgende Links liefern Informationen zur aktuellen RSV-Infektionslage und können genutzt werden, um Informationen zum Ende bzw. zum Anfang der RSV-Saison zu bekommen:

Stand: 27.06.2024

Was ist Beyfortus (Nirsevimab) und wie unterscheidet sich Beyfortus von einem herkömmlichen Impfstoff?

Bei Beyfortus (Nirsevimab) handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder < 24 Monaten vor schweren RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege schützt. Im Unterschied zu herkömmlichen Impfstoffen, bei denen das Immunsystem des Empfängers durch Bestandteile von Krankheitserregern zur Bildung von Antikörpern angeregt wird (aktive Immunisierung), handelt es sich bei Beyfortus um einen vorgefertigten Antikörper, der dem Empfänger einen direkten Schutz gegen RSV bietet (passive Immunisierung). Während es bei den herkömmlichen Impfungen zumeist mehrere Impfungen (z.B. in Form von Grundimmunisierung und möglichen Auffrischimpfungen) und somit mehr Zeit benötigt, um einen umfassenden Impfschutz aufzubauen, sind Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder < 24 Monaten nach der Gabe von Beyfortus sofort geschützt.

Stand: 22.08.2024

Empfehlung zur RSV-Prophylaxe, Zielgruppe

Was ist das Ziel der Empfehlung zur RSV-Prophylaxe mit Beyfortus (Nirsevimab) bei Neugeborenen und Säuglingen?

RSV-Infektionen sind der häufigste stationäre Einweisungsgrund für Säuglinge. Ziel der Gabe von Beyfortus ist es, schwer verlaufende RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege bei Neugeborenen und Säuglingen jeglichen Gestationsalters und unabhängig von möglichen Risikofaktoren in ihrer 1. RSV-Saison zu reduzieren und RSV-bedingte Hospitalisierungen, intensivmedizinische Behandlungen sowie RSV-bedingte Todesfälle zu verhindern. Darüber hinaus soll auch stationären und ambulanten Versorgungsengpässen, die in den Wintermonaten aufgrund behandlungsbedürftiger RSV-Erkrankungen bestehen, vorgebeugt werden.

Stand: 27.06.2024

Für welche Personengruppe ist die RSV-Prophylaxe mit Beyfortus (Nirsevimab) empfohlen und wann soll die Prophylaxe erfolgen?

Die STIKO empfiehlt die RSV-Prophylaxe mit Beyfortus allen Neugeborenen und Säuglingen zur Verhinderung schwerer RSV-bedingten Erkrankungen in ihrer 1. RSV-Saison.

Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, sollen Beyfortus möglichst im Herbst vor Beginn ihrer 1. RSV-Saison im Zeitraum zwischen September bis November erhalten.

Neugeborene, die während der RSV-Saison (meist zwischen Oktober bis März) geboren werden, sollen Beyfortus möglichst rasch nach der Geburt, idealerweise bei Entlassung aus der Geburtseinrichtung bzw. bei der U2 (3. bis 10. Lebenstag) bekommen. Eine versäumte Nirsevimab-Gabe soll innerhalb der 1. RSV-Saison schnellstmöglich nachgeholt werden.

Stand: 27.06.2024

Wie wird Beyfortus (Nirsevimab) verabreicht und was ist die empfohlene Dosis?

Beyfortus wird als Einmaldosis intramuskulär in den anterolateralen Oberschenkel verabreicht.

Bei Säuglingen mit einem Gewicht von < 5 kg  beträgt die 1-malige Dosis 50 mg (0,5 ml). Bei einem Gewicht ≥ 5 kg beträgt die 1-malige Dosis 100 mg (1 ml). Beyfortus ist als 50-mg- (violetter Spritzenkolben) und als 100-mg-Fertigspritze (hellblauen Spritzenkolben) verfügbar. Zur Prävention von RSV-Erkrankungen bei Kindern mit einem hohen Risiko schwer an RSV zu erkranken (Säuglinge mit bronchopulmonaler Dysplasie oder hämodynamischen Herzfehlern) kann Beyfortus während der 2. RSV-Saison alternativ zu Synagis (Palivizumab) angewendet werden. Die Einmaldosis beträgt dann 200 mg, sie wird durch zwei 100 mg-Dosen verabreicht.

Stand: 22.08.2024

Kann Beyfortus (Nirsevimab) zeitgleich mit den anderen im Säuglingsalter empfohlenen Impfungen gegeben werden?

Ja, Beyfortus kann gleichzeitig mit oder in beliebigem Abstand zu den Standardimpfungen des Säuglingsalters verabreicht werden. Bei einer simultanen Impfung soll zwischen den Injektionsstellen ein Mindestabstand von 2,5 cm eingehalten werden. Es wird nicht erwartet, dass Beyfortus die Immunantwort auf andere Impfstoffe beeinträchtigt. Auch zeigen die bisher verfügbaren Daten, dass die gleichzeitige Verabreichung genauso gut vertragen wird wie die alleinige Gabe der Impfstoffe.

Stand: 27.06.2024

Warum ist die Beyfortus (Nirsevimab)-Prophylaxe bei Kleinkindern in ihrer 2. RSV-Saison nicht empfohlen?

Das höchste Risiko für schwere RSV-Erkrankungen besteht bei Säuglingen in ihrer 1. RSV-Saison. Besonders hoch ist das Risiko bei Neugeborenen und Säuglingen unter 6 Monaten. Kinder, die bereits eine 1. RSV-Saison erlebt haben, haben sehr wahrscheinlich schon mindestens eine RSV-Infektion durchgemacht und somit eine natürliche Immunität entwickelt. Sie profitieren nicht mehr von dem hohen Nutzen von Beyfortus. Seit August 2024 ist Beyfortus auch für die RSV-Prophylaxe in der 2. RSV-Saison bei Kindern im Alter < 24 Monaten mit hohem Risiko schwer an RSV zu erkranken zugelassen.

Stand: 22.08.2024

Sollen auch Säuglinge die RSV-Prophylaxe bekommen, die bereits eine labordiagnostisch gesicherte RSV-Infektion durchgemacht haben?

Bei Säuglingen, die bereits in der laufenden Saison eine labordiagnostisch gesicherte RSV-Infektion durchgemacht haben, ist in der Regel keine RSV-Prophylaxe mit Beyfortus erforderlich.

Eine RSV-Erkrankung im 1. Lebensjahr führt zwar nicht zwingend zu einer schützenden Antikörper-Antwort, eine erneute RSV-Erkrankung mit Hospitalisierung ist aber sehr selten.

Stand: 22.08.2024

Sollen Säuglinge, deren Mütter in der Schwangerschaft eine Impfung gegen RSV erhalten haben, ebenfalls die passive Immunisierung mit Beyfortus (Nirsevimab) erhalten?

Seit August 2023 ist der RSV-Impfstoff Abrysvo von der Europäischen Union für die RSV-Impfung in der Schwangerschaft zuglassen. Die STIKO empfiehlt die Impfung aufgrund der bisher nicht ausreichenden Datenlage nicht. Für gesunde Neugeborene, deren Mütter in der Schwangerschaft eine RSV-Impfung erhalten haben, ist aufgrund des Nestschutzes in der Regel keine Beyfortus-Gabe erforderlich. Handelt es sich jedoch um Neugeborene mit bekannten Risikofaktoren für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf (Frühgeburtlichkeit, bronchopulmonaler Dysplasie oder hämodynamischen Herzfehlern, Kinder mit syndromalen Erkrankungen wie Trisomie 21, mit angeborenen/erworbenen Formen schwerer Immundefizienz oder mit neuromuskuläre Erkrankungen) oder wurde die maternale Impfung in einem Zeitraum von weniger als 2 Wochen vor der Geburt verabreicht, wird zusätzlich eine RSV-Prophylaxe mit Beyfortus empfohlen.

Stand: 27.06.2024

Sollen auch Kinder mit Risikofaktoren für schwere RSV-Infektionen Nirsevimab erhalten?

Die Empfehlung zur RSV-Prophylaxe mit Nirsevimab schließt auch Neugeborene jeden Gestationsalters und Säuglinge mit bekannten Risikofaktoren für schwere RSV-Infektionen in ihrer 1. RSV-Saison ein. Die bekannten Risiken schließen u.a. Frühgeborene im Alter <6 Monaten, Kinder mit bronchopulmonaler Dysplasie, mit schweren kongenitalen Herzfehlern, mit neuromuskulären Erkrankungen, mit syndromalen Erkrankungen wie Trisomie 21 sowie mit angeborenen oder erworbenen Immundefizienz ein. Für diese Risikogruppen bietet Nirsevimab eine Alternative zur bisherigen Immunisierung mit Palivizumab bei ebenso guter Schutzwirkung und nur einmaligen Gabe. Im August 2024 wurde Beyfortus für die RSV-Prophylaxe in der 2. RSV-Saison für Kinder bis zum Alter < 24 Monaten mit einem hohen Risiko für schwere RSV-Infektionen (Bronchopulmonale Dysplasie, schwere kongenitalen Herzfehler) zugelassen.

Stand: 22.08.2024

Sollen auch Kinder mit erhöhtem Risiko für eine schwere RSV-Erkrankung, die bereits ihre 1. RSV-Saison erlebt haben, Beyfortus (Nirsevimab) als Prophylaxe für die 2. RSV-Saison erhalten?

Beyfortus wurde im August 2024 auch zur Prävention von RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege bei Kindern im Alter < 24 Monaten, die während ihrer 2. RSV-Saison weiterhin anfällig für eine schwere RSV-Erkrankung sind (beim Vorliegen einer bronchopulmonalen Dysplasie oder eines schweren kongenitalen Herzfehlers), zugelassen. Die STIKO empfiehlt die RSV-Prophylaxe für Kinder mit erhöhtem Risiko bisher nur für die 1. RSV-Saison.

Bei Kindern mit bekannten Risikofaktoren kann individuell über die Anwendung von Synagis (Palivizumab) oder Beyfortus (Nirsevimab) in der 1. bzw. 2. RSV-Saison entschieden werden. Eine parallele oder sequenzielle Gabe von Synagis und Beyfortus wird nicht empfohlen. Alternativ zur RSV-Prophylaxe mit Beyfortus kann die Gabe des monoklonalen Antikörpers Synagis in Erwägung gezogen werden. Für weitere Informationen siehe Fachinformation.

Stand: 22.08.2024

Sicherheit, Wirksamkeit

Wie sicher ist die RSV-Prophylaxe mit Beyfortus (Nirsevimab)?

Nirsevimab wird in der Regel gut vertragen. Nach der Verabreichung von Beyfortus können bei dem Kind vorübergehend Lokalreaktionen wie Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle oder ein Ausschlag auftreten. Die Impfreaktionen klingen in der Regel innerhalb weniger Tagen ab.

Stand: 27.06.2024

Gibt es Kontraindikationen für die Verabreichung von Beyfortus (Nirsevimab)?

Beyfortus ist bei Säuglingen und Kleinkindern kontraindiziert, bei denen in der Vorgeschichte schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Anaphylaxie, auf Beyfortus oder einen seiner Bestandteile aufgetreten sind. Leichte Infekte sind - ähnlich wie bei Routineimpfungen im Kindesalter - keine Kontraindikationen für die Behandlung mit Beyfortus.

Stand: 27.06.2024

Wie wirksam ist Beyfortus (Nirsevimab) und wie lange hält der Schutz an?

Beyfortus ist sehr wirksam und schützt gut vor schweren RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege. Das Risiko einer schweren RSV-Erkrankung wird bei Säuglingen unter einem Jahr durch Beyfortus um etwa 80 % verringert. Als monoklonaler Antikörper ist die Schutzdauer von Beyfortus geringer als bei herkömmlichen Impfungen. Grund dafür ist, dass durch eine passive Immunisierung keine zelluläre Immunantwort ("immunologisches Gedächtnis") gefördert wird. Der Schutz von Beyfortus hält in der Regel über die gesamte RSV-Saison. Daten weisen darauf hin, dass die RSV-Prophylaxe mit Beyfortus von Säuglingen vor ihrer 1. RSV-Saison zu keiner Verschiebung der Krankheitslast in das 2. Lebensjahr führt. Weiterhin wurde festgestellt, dass durch Beyfortus der Aufbau einer natürlichen Immunantwort gegen RSV nicht beeinträchtigt wird.

Stand: 27.06.2024

Umsetzung

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aufklärung zur RSV-Prophylaxe?

Unabhängig vom errechneten Geburtstermin sollte die Aufklärung zur Empfehlung über die RSV-Prophylaxe bei Neugeborenen und Säuglingen bereits in der Schwangerschaft während des 3. Trimenons erfolgen. Hierfür bietet sich zum Beispiel das 3. Ultraschall-Screening an, das routinemäßig im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche in der gynäkologischen Praxis durchgeführt wird. Aber auch andere Untersuchungen und Kontakte im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge bei Gynäkolog:innen oder Hebammen können für die Aufklärung zur RSV-Prophylaxe genutzt werden.

Auch Pädiater:innen, die z.B. durch den Besuch eines potenziellen Geschwisterkindes Kontakt zu Schwangeren haben, sollten die Chance nutzen, um über die RSV-Prophylaxe aufzuklären.

Stand: 27.06.2024

Wo bzw. in welchen medizinischen Einrichtungen soll die RSV-Prophylaxe gegeben werden?

Stationär sollte die Gabe von Beyfortus bei Neugeborenen, die während der RSV-Saison (meist zwischen Oktober und März) geboren werden, möglichst zeitnah nach der Geburt, idealerweise vor Entlassung, erfolgen. Hierzu bietet sich die Früherkennungsuntersuchung U2 am 3. bis 10. Lebenstag an. Nach einer ambulanten Geburt kann Beyfortus direkt in der Geburtseinrichtung gegeben werden. Sollte dies nicht erfolgen, sollen Neugeborene die RSV-Prophylaxe bei der U2 in der pädiatrischen Praxis erhalten. Gleiches gilt auch für Neugeborene, die im Rahmen einer Hausgeburt zur Welt kommen.

Für Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, empfiehlt die STIKO die Gabe von Beyfortus vor Beginn der RSV-Saison (s. FAQ "Für welche Personengruppe ist die RSV-Prophylaxe mit Beyfortus empfohlen und wann soll die Prophylaxe erfolgen?"). Hierfür können die U4 im 3. – 4. Lebensmonat bzw. die U5 im 6. – 7. Lebensmonat gut genutzt werden. Auch andere Routine-Impftermine bieten sich für die Gabe der RSV-Prophylaxe in pädiatrischen Praxen an.

Stand: 27.06.2024

Wie sollte bei möglichen Lieferengpässen vorgegangen werden?

Im Falle einer eingeschränkten Lieferfähigkeit von Beyfortus sollten prioritär Säuglinge, die zu den bekannten Risikogruppen für eine schwere RSV-assoziierte Erkrankung gehören, eine RSV-Prophylaxe erhalten. Zu den Risikogruppen zählen Frühgeborene (Gestationsalter ≤ 35. SSW) und Kinder mit bronchopulmonaler Dysplasie, hämodynamisch relevanten Herzfehlern, mit syndromalen Erkrankungen wie Trisomie 21, mit angeborenen/erworbenen Formen schwerer Immundefizienz oder Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen. Zusätzlich sollten prioritär Neugeborene und < 6 Monate alte Säuglinge immunisiert werden. Bei Lieferengpässen von Beyfortus kann für Kinder der oben genannten Risikogruppen Synagis (Palivizumab) verwendet werden.

Stand: 27.06.2024

Was sagt die STIKO zur RSV-Impfung für Schwangere?

Neben der RSV-Prophylaxe mit Beyfortus (Nirsevimab) gibt es noch eine weitere Möglichkeit zur Prävention von RSV-Erkrankungen bei Neugeborenen und Säuglingen. Es handelt sich dabei um die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft. Das Neugeborene wird in den ersten Lebensmonaten durch die von der Mutter gebildeten Antikörper geschützt, die vor der Geburt über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen worden sind. Eine sogenannte Leihimmunität wird aufgebaut. Seit August 2023 ist ein entsprechender RSV-Impfstoff (Abrysvo/Pfizer) von der Europäischen Union für die RSV-Impfung in der Schwangerschaft zuglassen. Die STIKO hat die Daten zu diesem Proteinimpfstoff geprüft und entschieden, dass die Datenlage zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreicht, um über eine mögliche Empfehlung dieses Impfstoffes in der Schwangerschaft zu entscheiden. Insbesondere für die Sicherheitsbeurteilung ist die bisher untersuchte Studienpopulation zu klein. Die STIKO wird die Datenlage erneut prüfen, sobald neue Evidenz zu Abrysvo vorliegt.

Stand: 27.06.2024

Welche Empfehlung gilt für Säuglinge, die im vergangenen Winter oder Frühjahr geboren wurden und noch keine RSV-Prophylaxe erhalten haben?

Die STIKO empfiehlt die RSV-Prophylaxe mit Beyfortus für alle Neugeborenen und Säuglinge zur Verhinderung schwerer RSV-bedingter Erkrankungen in ihrer 1. RSV-Saison. Mit dieser Formulierung ist die jeweils individuell erlebte 1. RSV-Saison gemeint. Der Beginn und das Ende der RSV-Saison sind sehr variabel. In der Regel reicht die Saison von Oktober bis März (s. FAQWann ist die RSV-Saison“), aber es kann durchaus vorkommen, dass eine RSV-Saison früher beginnt und auch früher zu Ende geht. So werden z.B. Säuglinge, die im Februar bzw. März geboren sind, in den meisten Fällen noch keine Exposition gegenüber RSV gehabt haben, obwohl dies formal ihre erste RSV-Saison gewesen wäre. Diese Variabilität der vergangenen und aktuellen RSV-Saison muss ebenso wie die individuellen Lebensumstände und die Infektionsanamnese bei der Indikationsstellung zur RSV-Prophylaxe berücksichtigt werden. Die STIKO hat sich in ihrer Empfehlung – schematisch verkürzend – an dem üblichen Zeitrahmen der RSV-Saison orientiert. Gleichwohl ist der zeitlichen Variabilität der RSV-Saison Rechnung zu tragen. Aus diesem Grund sieht die Empfehlung auch einen Nachholimmunisierungszeitraum bis zum 1. Geburtstag vor.

Aktuelle Informationen zum Verlauf der RSV-Saison können aus Meldungen des Deutschen Labornetzwerkes Clinical Virology Network und aus den wöchentlichen Berichten der ARE-Surveillance des RKI abgerufen werden. Dort wird auch Beginn und Ende der RSV-Saison angekündigt. So endete die RSV-Welle 2023/2024 nach Definition des Robert Koch-Instituts mit der 10. KW 2024.

Stand: 30.09.2024

Stand: 30.09.2024

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