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Antworten auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung

Stand: 29.02.2024

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung mit einem für Kinder bzw. Erwachsene zugelassenen FSME-Impfstoff nach Angaben der Hersteller für Personen, die in FSME-Risikogebieten (www.rki.de/fsme-karte) gegenüber Zecken exponiert sind, und Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind, wie zum Beispiel in der Forstwirtschaft oder Landwirtschaft arbeitende Personen sowie Laborpersonal (www.rki.de/stiko-empfehlungen). Des Weiteren gilt eine Impfempfehlung für Reisen mit möglicher Zeckenexposition in FSME-Risikogebiete auch außerhalb Deutschlands (siehe auch "Wo bekommt man Informationen zur FSME-Situation im Ausland?").

Stand: 23.03.2021

Wo bekommt man Informationen zur FSME-Situation im Ausland?

Die FSME-Impfempfehlung gilt auch für Reisen mit möglicher Zeckenexposition in FSME-Risikogebiete außerhalb Deutschlands. Daher ist eine reisemedizinische Beratung wichtig. Tropeninstitute, darauf spezialisierte niedergelassene Ärzt:innen und teilweise die Gesundheitsämter stehen als kompetente Anbieter zur Verfügung. Das Auswärtige Amt bietet Länder- und Reiseinformationen an, in denen auch über Impfungen informiert wird. Die ausländischen Gesundheitsbehörden können ebenfalls Informationen zur FSME-Situation im Reisegebiet geben.

Derzeit besteht für zahlreiche europäische Länder ein sehr unterschiedliches Infektionsrisiko, wobei auch in diesen Ländern das jeweilige Risiko lokal sehr unterschiedlich sein kann. Eine jährliche aktualisierte Übersicht über das Risiko in der europäischen Region und global findet sich in den aktuellen Empfehlungen der STIKO zu Reiseimpfungen. Auch für Reisen außerhalb Europas nach Asien besteht ein bekanntes, zum Teil hohes Infektionsrisiko für eine FSME bei Zeckenexposition: Russland (Sibirien), Mongolei, Nord-China, Nord-Japan. Da FSME-Infektionen in diesen Ländern zum Teil nicht erfasst oder dokumentiert werden, ist eine genaue Risikoabschätzung nicht möglich.

Stand: 29.02.2024

Wann kann man von einem vollständigen Impfschutz gegen FSME ausgehen (Impfschemata)?

In der Regel sind 3 Impfungen notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen.

Nach der 1. Impfung findet entsprechend dem Standard-Impfschema die 2. zwei bis zwölf Wochen später statt. Die 3. Impfung ist dann 5 bis 12 Monate nach der 2. Impfung fällig. Der Impfschutz hält dann mindestens 3 Jahre.

Nach vollständiger Impfung kann laut einer Studie im Jahr 2023 bei 97% der Geimpften mit einem vollständigen Schutz vor FSME gerechnet werden. Bei Überschreitung der Zeitabstände betrug der Impfschutz immer noch 91%, wenn die letzte Impfdosis weniger als 10 Jahre zurücklag. Derzeit werden von den Herstellern verschiedene Impfschemata angeboten, unter anderem auch sog. Schnellschemata, die kurzfristig angewendet werden können, z.B. bei anstehender Reise in ein Risikogebiet:

Impfschema für Kinder und Er­wach­sene*:
FSME-Immun

Standardimpfung

Schnellimpfung
1. Impfdosis = Tag Null
2. Impfdosis1-3 Monate später14 Tage später
3. Impfdosis5-12 Monate später5-12 Monate später
1. Auffrischimpfung 3 Jahre später3 Jahre später
Auffrisch­impfungen alle:5 Jahre (< 60 Jahre)
3 Jahre (≥60 Jahre)
Impfschema*:
Encepur

Standardimpfung

Schnellimpfung
1. Impfdosis = Tag Null
2. Impfdosis14 Tage - 3 Monate später7 Tage später
3. Impfdosis9-12 Monate später21 Tage nach der ersten Dosis
1. Auffrisch­impfung3 Jahre später12-18 Monate später
Auffrisch­impfungen alle:5 Jahre (< 50 Jahre)
3 Jahre (≥50 Jahre)

* weitere Informationen siehe Fachinformationen

Stand: 29.02.2024

Können bei der Impfung gegen FSME empfohlene Impfabstände überschritten werden – gilt auch für das FSME-Impfschema "Jede Impfung zählt"?

Eine unterbrochene Grundimmunisierung sollte mit den fehlenden Impfstoffdosen abgeschlossen werden. In den Fachinformationen von FSME-IMMUN wird darauf hingewiesen, dass eine Grundimmunisierung nur nach 2 bereits gegebenen Impfstoffdosen durch 1 zusätzliche Impfstoffdosis vervollständigt werden kann. Nach Auffassung der STIKO[1] gilt jedoch auch hier der Grundsatz „jede Impfung zählt“: Eine einmal begonnene Grundimmunisierung kann zu jeder Zeit fortgesetzt werden und es muss KEINE erneute Grundimmunisierung erfolgen. Auch wenn eine Auffrischimpfung erst Jahre nach dem empfohlenen Impfzeitpunkt verabreicht wird, bietet sie je nach Lebensalter wieder 3 – 5 Jahre Schutz (s. Fachinformationen).

Post-Marketing-Studien deuten weiterhin auf eine nur geringfügig niedrigere Impfeffektivität bei Personen, die in unregelmäßigen Impfabständen geimpft wurden. In einer österreichischen Studie war die Impfeffektivität bei Personen mit schemagerechter Grundimmunisierung sowie ggf. Auffrischung mindestens 96%, bei Personen mit nicht-schemagerechter Immunisierung bei immer noch 91%.[2]

Weiterhin wurde in Post-Marketing-Studien eine gute Boosterfähigkeit für beide verfügbaren FSME-Impfstoffe nachgewiesen. Auch nach irregulären Impfschemata konnte durch die Verabreichung der ausstehenden Impfstoffdosis bzw. Impfstoffdosen ein vollständiger Impfschutz erreicht werden.[3][4]

  1. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2022, Epid Bull 2022;4:3- 66 | DOI 10.25646/9285
  2. Schondorf I, Schonfeld C, Nicolay U, Zent O, Banzhoff A. Response to tick-borne encephalitis (TBE) booster vaccination after prolonged time intervals to primary immunization with the rapid schedule. Int J Med Microbiol 2006;296:208-12.
  3. Schosser R, Reichert A, Mansmann U, Unger B, Heininger U, Kaiser R. Irregular tick-borne encephalitis vaccination schedules: the effect of a single catch-up vaccination with FSME-IMMUN. A prospective non-interventional study. Vaccine 2014;32:2375-81.
  4. Heinz FX, Stiasny K, Holzmann H, et al. Vaccination and Tick-borne Encephalitis, Central Europe. Emerg Infect Dis 2013;19:69-76.

Stand: 22.02.2022

Wie ist der Impfschutz einige Jahre nach Erhalt einer Grundimmunisierung sowie der ersten Auffrischimpfung?

Insgesamt ist der Impfschutz auch 5-10 Jahre nach erfolgter Grundimmunisierung und lediglich einer erhaltenen Auffrischimpfung insbesondere bei Erwachsenen <50 Jahren immer noch gut bis sehr gut. Eine Studie bei Erwachsenen (19 bis 51 Jahre) fand 5 Jahre nach der Grundimmunisierung und ersten Auffrischimpfung mit ENCEPUR® noch bei 99% der Teilnehmenden protektive Antikörpertiter.[1] In einer ähnlichen Studie bei Kindern lag dieser Anteil sogar bei 100%.[2] In einer Studie zur Persistenz nach Grundimmunisierung plus erster Auffrischimpfung mit FSME-IMMUN® hatten nach 7 Jahren noch 93% der 18- bis 49-Jährigen, 82% der 50- bis 60-Jährigen und 50% der >60-Jährigen protektive Antikörper. Nach 10 Jahren sanken die Werte auf 89%, 75% und 38% für die jeweiligen Altersgruppen.[3]

  1. Plentz A, Jilg W, Schwarz TF, Kuhr HB, Zent O. Long-term persistence of tick-borne encephalitis antibodies in adults 5 years after booster vaccination with Encepur Adults. Vaccine 2009;27:853-6.
  2. Wittermann C, Izu A, Petri E, Gniel D, Fragapane E. Five year follow-up after primary vaccination against tick-borne encephalitis in children. Vaccine 2015;33:1824-9.
  3. Konior R, Brzostek J, Poellabauer EM, Jiang Q, Harper L, Erber W. Seropersistence of TBE virus antibodies 10 years after first booster vaccination and response to a second booster vaccination with FSME-IMMUN 0.5mL in adults. Vaccine 2017;35:3607-13.

Stand: 23.03.2021

Soll im Rahmen der FSME-Impfung eine serologische Kontrolle der Antikörper zum Nachweis des Impfschutzes erfolgen?

Serologische Kontrollen sind in der Regel nicht empfohlen, um zu entscheiden, ob Auffrischimpfungen notwendig sind. Der Grund hierfür ist, dass bislang kein Antikörper-Schwellenwert definiert ist, ab dem nach längeren Zeitintervallen nach der Grundimmunisierung oder nach einer Auffrischungsimpfung ein sicherer Impfschutz vorliegt. Der FSME-Impfschutz sollte deshalb nach den in den Fachinformationen empfohlenen Impfabständen aufgefrischt werden.

Eine Kontrolle der durch die Impfung induzierten Antikörper wird laut Fachinformationen vor allem für immunsupprimierte Personen sowie älteren Personen nach der 2. Teilimpfung empfohlen, zur Entscheidung, ob ggf. eine zusätzliche Dosis notwendig ist (für weitere Informationen siehe hierzu die jeweiligen Fachinformationen).

Stand: 23.03.2021

Ist eine Impfung gegen FSME nach einem Zeckenstich zur Prophylaxe sinnvoll?

Auch eine sofort nach Zeckenstich gegebene FSME-Impfung kann eine Infektion bei Personen mit unzureichendem Impfschutz mit größter Wahrscheinlichkeit nicht verhindern. Dies liegt zum einen daran, dass ein sicherer Schutz erst nach 2 Teilimpfungen erreicht wird und zum anderen, dass schützende Antikörper erst 7-14 Tage nach der Impfung gebildet werden. Bei einer bestehenden Teilimpfung wird der Schutz möglicherweise schneller erreicht; Evidenz für eine tatsächliche Schutzwirkung nach Zeckenstich steht jedoch auch in diesem Fall aus. Um den vollen und langfristigen Schutz zu erreichen, sind drei Impfungen notwendig (s. „Wann kann man von einem vollständigen Impfschutz gegen FSME ausgehen (Impfschemata)?“).

Besteht bei ungeimpften Personen oder Personen ohne aktuellen Impfschutz weiterhin ein FSME-Infektionsrisiko durch zukünftige Zeckenstiche, ist es sinnvoll, sofort nach einem Zeckenstich zu impfen. Bei anschließend auftretendem FSME-Verdacht ist die serologische Diagnose zwar erschwert, doch kann die Diagnostik im Zweifelsfall mit einem speziellen Testverfahren am Konsiliarlabor für FSME geklärt werden.

Stand: 23.03.2021

Ist eine passive Impfung gegen FSME für eine ungeimpfte Person nach einem Zeckenstich möglich?

Eine passive Impfung gegen FSME ist seit 2003 in Deutschland nicht mehr verfügbar. Ein eindeutiger Nutzen dieser Impfung wurde nie bewiesen. In Einzelfällen wurden schwere FSME-Krankheitsverläufe nach Verabreichung dieser passiven Impfung vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen berichtet.

Stand: 23.03.2021

Gibt es einen definierten Antikörper-Schutztiter zum Nachweis eines Impfschutzes?

In klinischen Studien mit FSME-IMMUN 0,5 ml wurde ca. 1 Monat nach abgeschlossener Grundimmunisierung eine ausreichende Immunantwort (Seropositivität) angenommen, wenn ein ELISA-Wert von 126 VIE U/ml oder ein NT-Titer von ≥1:10 vorlag. Bisher ist jedoch kein Antikörper-Schwellenwert definiert, ab dem nach längeren Zeitintervallen nach der Grundimmunisierung oder nach einer Auffrischungsimpfung ein sicherer Impfschutz vorliegt. Ebenso ist nicht bekannt, ab welchem Schwellenwert kein Impfschutz mehr vorhanden ist. Demzufolge kann bei einem positiven Nachweis von FSME-Antikörpern nicht sicher auf einen bestehenden Impfschutz der Person zurückgeschlossen werden. Der FSME-Impfschutz sollte deshalb nach den in den Fachinformationen empfohlenen Zeitabständen aufgefrischt werden.

Stand: 23.03.2021

Ist eine FSME-Impfung während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit möglich?

Da es sich bei dem FSME-Impfstoff um inaktiviertes FSME-Virus handelt, ist eine indizierte Impfung grundsätzlich auch während der Schwangerschaft möglich, solange nicht andere Gründe dagegen sprechen. Dabei sollte auch das spezielle individuelle Expositionsrisiko berücksichtigt werden, zum Beispiel vermehrt Spaziergänge in freier Natur mit dem Säugling in einem Risikogebiet. Eine Impfung ist zudem kein Grund für das Aufschieben einer geplanten Schwangerschaft. Im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten allerdings grundsätzlich nur dringend notwendige Impfungen durchgeführt werden, um zu verhindern, dass die in der Frühschwangerschaft häufigen Fehlgeburten oder sehr selten auftretende Fehlbildungen fälschlicherweise mit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden und so im Einzelfall für die Betroffenen zu einer besonderen psychischen Belastung werden.

Stillen ist keine Kontraindikation für eine FSME-Impfung der Mutter.

Stand: 23.03.2021

Ist eine Impfung gegen FSME bei Kindern sinnvoll und ab welchem Alter empfohlen?

Bei Kindern verlaufen die Erkrankungen im Allgemeinen leichter als bei Erwachsenen. In einer Auswertung prospektiv erhobener Daten von 1001 FSME-Erkrankten aus Baden-Württemberg wurde der Krankheitsverlauf bei Kindern in ca. 25% der Fälle als schwerwiegend eingestuft, bei Erwachsenen dagegen bei 50%. Überdies wurde bei Kindern deutlich seltener über neurologische Folgeschäden berichtet (bei ca. 2%), im Vergleich zu Erwachsenen mit 30-40% der Fälle [1]. Schwere Verläufe kommen jedoch selten auch bei Kindern vor. Im Einzelfall kann nicht vorhergesagt werden, ob eine Infektion mild oder schwerer verläuft [2].

Bei Kindern ist die Gefahr besonders groß von einer Zecke gestochen zu werden, da sie sich viel im Freien aufhalten. Zwei Impfstoffe für Kinder sind verfügbar, die ab dem Alter von 1Jahr zugelassen sind. Da die Impfung den einzigen wirksamen Schutz vor einer FSME-Erkrankung darstellt, sollten Nutzen und Risiken sorgfältig abgewogen werden. Auch wenn Fieber (über 38°C) nach der Impfung bei circa 15% der ein- bis zweijährigen Kinder und bei 5% der Drei- bis Elfjährigen auftreten kann, gibt es keine vergleichbar effektive alternative Präventionsmaßnahme. Im Falle einer FSME-Erkrankung gibt es keine spezifische Behandlung. Daher sollte sich die Impfindikation bei Kindern ähnlich wie bei Impfungen für Erwachsene nach dem Expositionsrisiko richten.

Literaturhinweise

[1] Kaiser R. Frühsommer-Meningoenzephalitis Prognose für Kinder und Jugendliche günstiger als für Erwachsene. Deutsches Ärzteblatt. 2004;101(33):C1822-C6.

[2] Hansson ME, Orvell C, Engman ML, Wide K, Lindquist L, Lidefelt KJ, et al. Tick-borne encephalitis in childhood: rare or missed? The Pediatric infectious disease journal. 2011;30(4):355-7. Epub 2011/03/18

Stand: 23.03.2021

Ist ein Wechsel zwischen den beiden FSME-Impfstoffen möglich?

Die FSME-Impfstoffe beider Hersteller (FSME-IMMUN® und ENCEPUR®) werden als gleichwertig und austauschbar angesehen. In Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass im Bedarfsfall ein Wechsel zwischen den Impfstoffen ohne Einbuße der Wirksamkeit möglich ist. Wenn möglich, empfiehlt es sich aber in der Grundimmunisierung beim FSME-Impfstoff des gleichen Herstellers zu bleiben. Für weitere Informationen kann folgende Publikation herangezogen werden:

Broker M, Schondorf I. Are tick-borne encephalitis vaccines interchangeable? Expert review of vaccines. 2006;5(4):461-6. Epub 2006/09/23.

Stand: 23.03.2021

Helfen die hier erhältlichen FSME-Impfstoffe auch gegen die in Russland zirkulierenden Stämme?

Beide zugelassenen Impfstoffe sind gegen alle drei Virus-Subtypen wirksam (europäischer, sibirischer und fernöstlicher Subtyp).

Stand: 23.03.2021

Sollte man sich nach einer FSME-Erkrankung trotzdem impfen lassen oder hat man dadurch einen lebenslangen Schutz?

Wenn es sich um eine bestätigte FSME-Erkrankung (klarer Antikörper-Titeranstieg, eindeutiger Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern, oder klar positiver Neutralisationstest, Nachweis von FSME-mittels PCR in der akuten Phase oder Virusnachweis mittels Virusanzucht) handelt, ist von einem langjährigen Immunschutz auszugehen. Da die genaue Schutzdauer jedoch nicht bekannt ist, sollte der Immunschutz nach drei bis fünf Jahren bei Fortbestehen eines Expositionsrisikos durch eine Dosis eines FSME-Impfstoffs wieder aufgefrischt werden (https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Impfempfehlungen_node.html).

Stand: 23.03.2021

Wie hoch ist das potenzielle FSME-Infektionsrisiko ohne Impfung? In meinem Land ist keine FSME-Impfung erhältlich, und ich möchte in Deutschland Urlaub machen.

Die FSME ist nicht in allen Gebieten in Deutschland verbreitet, so dass es davon abhängt, wohin man reist. Die aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete finden Sie auf der RKI-Homepage unter www.rki.de/fsme-karte. Zusätzlich veröffentlicht das RKI die Inzidenz der FSME in den einzelnen Landkreisen als Anlage zur Veröffentlichung der aktuellen FSME-Karte im Epidemiologischen Bulletin. Ein potenzielles Infektionsrisiko ist von vielen Variablen abhängig (siehe „Zecken, Zeckenstich, Infektion: Häufig gestellte Fragen > Wie hoch ist das Risiko, nach einem Stich an FSME oder Borreliose zu erkranken?“). Falls ein längerer Deutschland­aufenthalt in einem Risikogebiet mit Freilandaktivitäten geplant ist und im jeweiligen Heimatland keine FSME-Impfung erhältlich ist, kann eine Schnellimpfung kurz nach der Einreise noch sinnvoll sein (siehe "Wann kann man von einem vollständigen Impfschutz gegen FSME ausgehen (Impfschemata)?").

Stand: 23.03.2021

Welche Nebenwirkungen sind bei einer Impfung gegen FSME zu erwarten?

Die Häufigkeit der zu erwartenden Nebenwirkungen werden in den Fachinformationen der Impfstoffe beschrieben (abrufbar auf der PEI-Homepage). Diese werden im Fall neuer Erkenntnisse regelmäßig aktualisiert. In einem Cochrane-Review aus dem Jahr 2009 (Demicheli et al. Cochrane database of systematic reviews. 2009(1):CD000977. Epub 2009/01/23) wurden beobachtete Nebenwirkungen aus verschiedenen Studien zusammengefasst.

Innerhalb der ersten 1–4 Tage können häufig Allgemeinsymptome wie Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Sehr selten werden Missempfindungen wie Taubheitsgefühl und Kribbeln beobachtet. Häufig treten vorübergehende Arthralgien und Myalgien auf; bei Manifestation im Nackenbereich können sie mit meningitischen Zeichen verwechselt werden. Die Symptome werden vor allem nach der ersten Impfung beobachtet, nach weiteren Impfungen werden sie seltener. In der Regel sind diese genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab. Am häufigsten mit bis zu 45% traten in verschiedenen Studien Schmerzen und Rötung an der Einstichstelle auf. Fieber trat bei ca. 5-6% der Fälle auf; vor allem jedoch nach der 1. Teilimpfung. Bei Kindern <3 Jahren ist das Risiko von Fieberreaktionen etwas höher (ca. 15%); daher empfiehlt die STIKO für diese zusammen mit den Eltern eine besonders sorgfältige Indikationsstellung. Es wurden keine schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Nebenwirkungen in verschiedenen Zulassungsstudien oder in der post-marketing Surveillance beschrieben (Demicheli et al, siehe oben). Ein Bericht über einige Fälle von Narkolepsie nach FSME-Impfung (Hidalgo et al. 2016 Sleep 39:1811-1814) wurde vom Paul-Ehrlich-Institut mit einem erhöhten Bewusstsein für diese Diagnose in Zusammenhang mit der H1N1-Influenza-Impfung im Zeitraum 2009-2010 erklärt. Da es in keinem anderen Land zu Narkolepsiefällen nach einer FSME-Impfung kam, sieht das Paul-Ehrlich-Institut hier kein Risikosignal (siehe https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/bulletin-arzneimittelsicherheit/2017).

Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Impfkomplikation ist diese dem Impfarzt, der hierfür zuständigen Zulassungsbehörde (Paul-Ehrlich-Institut) und dem jeweiligen Impfstoffhersteller zu melden (siehe auch Hinweise auf den Seiten des PEI zur Meldung von Verdachtsfällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen und Impfkomplikationen). Im Einzelfall muss dann geklärt werden, ob hier ein kausaler Zusammenhang mit der Impfung oder ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen zu der aufgetretenen Erkrankung vorliegt.

Stand: 23.03.2021

Ist eine FSME-Impfung bei Patienten mit Immunsuppression, z.B. unter Cortisonbehandlung oder bei Dialyse-Patienten möglich?

Bei Immunsuppression muss mit einer verringerten bzw. sogar ausbleibenden Immunantwort gerechnet werden. Eine Untersuchung auf Antikörper gegen FSME nach der Impfung wird bei Personen mit Immunsuppression laut Fachinformation nach der 2. Teilimpfung empfohlen, um den Impferfolg zu kontrollieren. Bei geplanter medikamentöser Immunsuppression oder Transplantation ist es sinnvoll, eine indizierte Impfung wenn möglich vorab durchzuführen. Fragen zur Anwendung des Impfstoffs bei Personen mit seltenen Erkrankungen können darüber hinaus ggf. direkt an die jeweiligen Impfstoffhersteller gestellt werden.

Stand: 23.03.2021

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