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Wirksamkeit (Stand: 31.1.2024)

Wie wirksam sind die COVID-19-Impfstoffe?

Die verfügbaren COVID-19 Impfstoffe schützen gut vor schweren COVID-19-Erkrankungen. Die Wirksamkeit der Impfstoffe wird regelmäßig untersucht. Das ist u.a. notwendig, weil sich SARS-CoV-2 fortlaufend verändert und sich entsprechend auch die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die neuen Virusvarianten ändern kann.

Wirksamkeit von Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und Spikevax (Moderna)

Ergebnisse aus einem Systematic Review für die mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax belegen einen zunächst moderaten bis geringen Schutz vor einer symptomlosen und milden Infektion mit der Omikron-Variante, der mit der Zeit abnimmt. Die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen eine Infektion mit der Delta-Variante war deutlich höher. Gegen schwere Erkrankungen bieten die Impfstoffe jedoch weiterhin einen guten Schutz.

Das heißt: Weil das Virus weiterhin in der Bevölkerung zirkuliert, ist es wahrscheinlich, dass sich auch eine geimpfte Person mit dem SARS-CoV-2-Virus ansteckt. Diese Person wird jedoch aufgrund ihrer Impfung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer an COVID-19 erkranken.

Die mit der Zeit abnehmende Wirksamkeit der Impfstoffe kann durch eine Auffrischimpfung erneut erhöht werden. Daten weisen darauf hin, dass auch nach einer Auffrischimpfung die Wirksamkeit gegenüber einer symptomlosen und symptomatischen Infektion über die Zeit abnimmt, während die Wirksamkeit gegenüber einer schweren COVID-19-Erkrankung mindestens 12 Monate anhält. Weitere Auffrischimpfungen führen erneut zu einem verbesserten Schutz.

Wirksamkeit von Nuvaxovid (Novavax)

Für den Protein-basierten Impfstoff Nuvaxovid lagen zum Zeitpunkt der STIKO-Bewertung keine Daten zur Schutzwirkung gegen schwere COVID-19-Verläufe durch Infektion mit der Omikron-Variante vor. Anhand immunologischer Daten und Daten zur klinischen Wirksamkeit gegen zuvor zirkulierende Varianten wird dennoch von einer guten Schutzwirkung gegen schwerer COVID-19-Verläufe ausgegangen.

Anhand der bisher verfügbaren Daten zu Nuvaxovid als Auffrischimpfung schätzt die STIKO ein, dass der Schutz einer Auffrischimpfung mit Omikron-adaptierten mRNA-Impfstoffen dem einer Auffrischimpfung mit Nuvaxovid überlegen ist.

Wirksamkeit der Omikron-adaptierten Impfstoffe

Die COVID-19-Impstoffe werden adaptiert, sodass sie besser zu den aktuell zirkulierenden Varianten passen. Daten zur Wirksamkeit der BA.1- und BA.4/5-adaptierten, bivalenten mRNA-Impfstoffe weisen auf eine mindestens vergleichbar hohe Schutzwirkung hin, wie durch Auffrischimpfungen mit einem monovalenten Impfstoff. Für die XBB.1.5-Varianten-angepassten, monovalenten Impfstoffe liegen vorklinische Daten vor, die eine starke Immunantwort gegen die XBB.1.5-Variante und verwandte Stränge zeigen.

Hybride Immunität:

Die Ergebnisse eines im Januar 2023 publizierten systematischen Reviews zeigen, dass Erwachsene mit einer hybriden Immunität (Kontakte des Immunsystems mit dem SARS-CoV-2-Antigen durch COVID-19-Impfung und durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion) voraussichtlich über mindestens 12 Monate gut gegen schwere COVID-19-Verläufe geschützt sind. Demnach betrug die ermittelte Schutzwirkung nach 2 Impfstoffdosen und mind. 1 SARS-CoV-2-Infektion im Vergleich zu Immunnaiven 12 Monate nach dem letzten immunologischen Ereignis 97,4 % (95 % KI: 91,4 – 99,2). Den Erkenntnissen zufolge kann auch unter Zirkulation der XBB-Variante davon ausgegangen werden, dass zwei Impfungen oder eine SARS-CoV-2-Infektion allein längerfristig nicht ausreichend gegen schwere COVID-19-Verläufe schützt. Eine Basisimmunität, bestehend aus zwei Impfungen und einer SARS-CoV-2-Infektion, löst vermutlich eine vergleichbare gute Schutzwirkung aus wie die Immunität aus einer Impfung und zwei Infektionen.

Das heißt: Insbesondere Personen, die neben der SARS-CoV-2-Infektion mindestens einmal gegen COVID-19 geimpft wurden, sind längerfristig gegen schwere COVID-19-Verläufe geschützt.

Schutz vor Transmission

Bei allen Impfstoffen wurde nach dem Auftreten der Omikron-Variante eine reduzierte Wirksamkeit gegen Transmission (Weitergabe des Virus an Andere) beobachtet, im Vergleich zur zuvor zirkulierenden Delta-Variante. Seit Durchführung der bekannten Studien hat sich das SARS-Coronavirus-2 weiter verändert, wobei zu den aktuell zirkulierenden Subvarianten von Omikron keine Daten zum Transmissionsschutz bekannt sind. Der zuverlässigste Schutz vor Weitergabe des Virus wird daher weiterhin durch das primäre Vermeiden einer Infektion erzielt.

Stand: 11.01.2024

Schützt die COVID-19-Impfung auch vor Long-COVID und Post-COVID?

Diese Frage ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt.

Die bisher vorliegenden systematischen Übersichtsarbeiten zur Schutzwirkung der Impfung vor Long-COVID ergaben, dass die Wirksamkeit bei 40-50 % liegen könnte. Allerdings ist diese Schätzung mit einer hohen Unsicherheit behaftet, da die eingeschlossenen Studien methodische Schwächen aufweisen.

Kürzlich wurde eine großangelegte und methodisch hochwertige Kohortenstudie aus Schweden veröffentlicht, die die Schutzwirkung der Impfung vor Post-COVID untersuchte. Die Studie kam mit einer Wirksamkeit von 58 % zu einer ähnlichen Schätzung wie die o.g. systematischen Übersichtsarbeiten. Die Impfeffektivität gegen Post-COVID war dabei am höchsten, wenn drei Impfstoffdosen vor Infektion gegeben wurden.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist daher anzunehmen, dass die COVID-19-Impfung auch vor Long-COVID und Post-COVID schützt. Dabei kann von einer Wirksamkeit von bis zu 60 % ausgegangen werden. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit an Long-COVID oder Post-COVID zu erkranken bei Geimpften um bis zu 60 % geringer ist als bei Ungeimpften. Für eine verlässliche Schätzung der Wirksamkeit gegen Long-COVID braucht es mehr methodisch hochwertige Studien zu dieser Thematik.

Weitere Informationen zum Krankheitsbild von Long-COVID finden sich in den Long-COVID FAQ.

Die Bewertung der STIKO zum Long-COVID-Risiko bei Kindern und Jugendlichen findet sich in der FAQ Welche Erkenntnisse bestehen zu Long COVID und PIMS bei Kindern und Jugendlichen?.

Stand: 31.01.2024

Ist die Schutzwirkung nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion vergleichbar mit der nach COVID-19-Impfung?

Sowohl nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion als auch nach einer COVID-19-Impfung besteht ein Schutz vor einer erneuten Infektion oder COVID-19 Erkrankung. Wie lange dieser Schutz anhält und wie zuverlässig er ist, kann im Einzelfall nicht vorhergesagt werden und variiert stark von Person zu Person. Faktoren, die den Schutz beeinflussen sind a) die Ausprägung der durchgemachten Infektion (asymptomatische Infektion, COVID-19-Erkrankung), b) die infektionsauslösende und aktuell zirkulierenden Virusvarianten und c) der individuelle Zustand des Immunsystems.

Aktuelle Daten zeigen, dass es unter der vorherrschenden Omikron-Variante nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion häufiger zu Reinfektionen kommt als unter der Delta-Variante. Während eine vollständige Impfserie (Grundimmunisierung plus Auffrischimpfung) einen nachweislich guten Schutz vor schwerer Erkrankung mit allen bisher bekannten Varianten, inklusive der Omikron-Variante, für mindestens 6 Monate bietet, liegen diese Erkenntnisse für eine alleinige Infektion (wenn zuvor keine Impfung stattgefunden hat) nicht vor. Daher sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden (siehe „Wie sollten Personen geimpft werden, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion und bisher eine unvollständige Impfserie hatten?“).

Stand: 07.10.2022

Wie lässt sich erklären, dass es mit steigender Impfquote zu immer mehr Impfdurchbrüchen kommt?

Mit steigender Impfquote sind unter den Erkrankten auch immer mehr Geimpfte zu erwarten. Dies ist kein Hinweis darauf, dass die Impfstoffe nicht wirksam sind, sondern erklärt sich anhand folgender Aspekte:

(1) Die Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen ist gut, aber beträgt nicht 100%.

Das bedeutet: Die Impfstoffe sind sehr wirksam gegen schwere COVID-19-Erkrankungen, doch sie können nicht alle Infektionen bei Geimpften verhindern. Sie sorgen aber dafür, dass Infektionen weniger häufig vorkommen und dass schwere COVID-19-Krankheitsverläufe bei Geimpften sehr selten werden.

(2) Wenn die Impfquote steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Infektionen im geimpften Bevölkerungsteil vorkommen.

Das bedeutet: wenn der Anteil der Geimpften in der Population steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter allen Personen, die sich infizieren bzw. erkranken mitunter Geimpfte betroffen sein können. Vereinfacht gesagt: wenn alle Personen einer Population geimpft sind (Impfquote 100%), beträgt der Anteil der Impfdurchbrüche an den Erkrankten 100%, (wenn ein Impfstoff nicht zu 100% wirksam ist).

(3) Die Anzahl der Impfdurchbrüche ist auch von der Anzahl aktiver Fälle abhängig. Je mehr aktive Fälle es gibt, desto höher die Wahrscheinlichkeit sich als Geimpfter zu infizieren.

Das bedeutet: wenn es keine oder nur eine geringe Zirkulation des Erregers in der Bevölkerung gibt, sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, und damit auch die Zahl der Impfdurchbrüche. Vereinfacht gesagt: wenn der Erreger gar nicht zirkuliert, gibt es auch keine Impfdurchbrüche.

Eine hohe Anzahl aktiver Fälle und eine relativ hohe Impfquote können also dazu führen, dass die Zahl der Impfdurchbrüche steigt. Dann nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, dass unter den Personen, die mit einer SARS-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden, auch geimpfte Personen sind. Aber auch ein steigender Anteil Geimpfter an hospitalisierten Fällen bedeutet nicht, dass die Impfung wirkungslos ist. Vielmehr ist es so, dass bei einer hohen Impfquote die Gesamtzahl hospitalisierter Fälle geringer ist als bei einer niedrigen Impfquote.

Übrigens: Ein Impfdurchbruch liegt vor, wenn eine PCR-bestätigte SARS-CoV-2-Infektion mit Symptomatik nach mindestens erfolgter Grundimmunisierung, die spätestens 2 Wochen vor der Infektion abgeschlossen wurde, festgestellt wird. Ein Impfdurchbruch würde also bspw. vorliegen, wenn eine Person, die vor zwei Monaten ihre zweite mRNA-Impfung erhalten hat, sich nun mit SARS-CoV-2 ansteckt (positiver PCR-Test) und bspw. Halsschmerzen und Fieber entwickelt.
Davon abzugrenzen sind asymptomatische Verläufe bei mindestens grundimmunisierten Personen, d.h. die Personen sind PCR-positiv, zeigen aber keinerlei Symptome; diese gelten nicht als Impfdurchbrüche. Auch die Erkrankung einer kurz vorher geimpften Person, die zum Zeitpunkt der Impfung bereits infiziert war (Inkubationsimpfung), zählt nicht als echter Impfdurchbruch.

Stand: 20.09.2023

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