Heute (23.6.) ab 18 Uhr: Festakt zum Abschluss der Podcastserie „Erinnerungszeichen“ über ehemalige jüdische Mitarbeitende des RKI – Teilnahme per Livestream möglich
Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts
Das Robert Koch-Institut würdigt heute den Abschluss seiner international beachteten Podcastreihe „Erinnerungszeichen“ mit einem Festakt. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, betont die Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur: „Auch wenn man Geschehenes niemals rückgängig machen kann, haben wir die Verpflichtung, an Unrecht zu erinnern und aus der Vergangenheit zu lernen.“ Die Podcastreihe „Erinnerungszeichen“ beschreibt das Leben von zwölf jüdischen Mitarbeitenden, die 1933 im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten das RKI verlassen mussten. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir heute auch Angehörige dieser zwölf Frauen und Männer hier im Robert Koch-Institut begrüßen dürfen“, so Wieler weiter. Ihnen sei dieser Festakt gewidmet. Die Veranstaltung wird ab 18 Uhr per Livestream übertragen, da coronabedingt nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern vor Ort möglich ist: www.rki.de/livestream-erinnerungszeichen
Die Podcastreihe „Erinnerungszeichen“ wurde im Rahmen des Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ 2021 von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des RKI-Museums recherchiert und produziert. Im Februar 2022 ist zudem – gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit – eine reich bebilderte, zweisprachige (deutsch/englisch) Broschüre mit den Kurzbiographien der betroffenen Frauen und Männer erschienen. Alle Podcastfolgen und die Broschüre sind unter https://erinnerungszeichen-rki.de abrufbar. Der Name der Podcastreihe und der Titel der Publikation – „Erinnerungszeichen“ – ist dabei angelehnt an das gleichnamige Kunstwerk der Berliner Künstlerin Heike Ponwitz, das als Denkmal an die Zeit des Nationalsozialismus im Jahr 2011 vor dem Eingang am RKI-Standort Nordufer sowie im Foyer des Hauptgebäudes errichtet wurde. "Für die heute und in Zukunft am RKI tätigen Menschen ist es eine stete Mahnung“, betont Lothar H. Wieler.
Zum heutigen Festakt erwartet die Gäste und Livestream-Teilnehmenden neben Grußworten von RKI-Präsident Lothar H. Wieler und Dr. Anna Babette Stier, der Leiterin der Unterabteilung „Öffentliche Gesundheit, Grundsatzfragen der primären Prävention und Gesundheitsförderung“ im Bundesministerium für Gesundheit, weitere spannende Vorträge: Die Berliner Medizinhistorikerin Annette Hinz-Wessels gibt einen Überblick über die Geschichte des Robert Koch-Instituts im Nationalsozialismus und die Verstrickungen in Medizinverbrechen in dieser Zeit. Dr. Benjamin Kuntz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums im RKI und Hauptautor des Projekts „Erinnerungszeichen“, beschreibt seine intensive Spurensuche nach den 1933 vertriebenen jüdischen Mitarbeitenden des RKI, die ihn bis nach Amerika geführt hat. Zum Abschluss des Festakts ist ein Gespräch mit der Tochter des 1933 entlassenen RKI-Forschers Hans Loewenthal und dem Enkel des damals ebenfalls entlassenen Hans Munter geplant.
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