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Nationale Kommission für die Polioeradikation in Deutschland

Im Mai 1988 verpflichtete die 41. Weltgesundheitsversammlung die Weltgesundheitsorganisation dem Ziel einer weltweiten Eradikation der Poliomyelitis. Im Zuge der globalen Polioeradikationsinitiative (GPEI) konnte die WHO im Juni 2002 die Europäische Region als poliofrei zertifizieren. Die Mitgliedstaaten der WHO in der Europäischen Region haben sich in dieser Situation verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um die erreichte Poliofreiheit in ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu überwachen und bis zur Bestätigung einer globalen Eradikation der Poliomyelitis zu erhalten. Seit 1997 nimmt auch die Bundesrepublik Deutschland aktiv am Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Polioeradikation teil. Zur Begleitung und Beurteilung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen (Impfraten, Surveillance, Laborcontainment) ist die Nationale Kommission für die Polioeradikation in der Bundesrepublik Deutschland eingerichtet. Die Kommission hat die Aufgabe, das RKI bei den zur Aufrechterhaltung der Poliofreiheit in Deutschland und damit in der WHO-Region Europa erforderlichen Maßnahmen bis zur Erreichung einer weltweiten Poliofreiheit zu unterstützen. Sie nimmt die Aufgabe der nationalen Zertifzierungskommission (National Certification Committee - NCC) auf Grundlage der jeweiligen Empfehlungen der Globalen Zertifizierungskommission der WHO wahr.

Mit Wirkung vom 1. Januar 2010 hat das Bundesministerium für Gesundheit die Aufgaben der nationalen Surveillance im Rahmen der Polioeradikationsinitiative der WHO einschließlich der Geschäftsstelle der Nationalen Kommission für die Polioeradikation in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) übertragen.

Die WHO hat 2015 die globale Ausrottung von Poliowildviren des Typs 2 erklärt nachdem das Virus letztmalig 1999 nachgewiesen wurde. Auch Poliowildviren des Typs 3 sind 2019 für eradiziert erklärt worden, da sie seit 2012 weltweit nicht mehr detektiert wurden.

Somit zirkulieren ausschließlich Poliowildviren Typ 1 und das auch nur noch in zwei Ländern (Pakistan und Afghanistan).

Dennoch gibt es auch in anderen Ländern Poliofälle, die jedoch von Impfstoff abgeleiteten Polioviren (Vaccine derived Polioviren, VDPV) ausgelöst werden. In vielen Ländern wird noch der oral zu verabreichende Lebendimpfstoff (OPV) verwendet. In einer Bevölkerung mit geringer Impfquote können die abgeschwächten aber vermehrungsfähigen Viren des Impfstoffs weiter übertragen werden und sich dabei verändern. Das kann dazu führen, dass die Impfviren wieder krankheitsauslösend werden. Dies trifft insbesondere auf Typ 2 zu. Um die vom Impfstoff ausgehende Gefährdung zu minimieren, wurde nach der Ausrottung der Poliowildviren Typ2 auch die Polio Typ 2 Komponente aus dem Lebendimpfstoff entfernt. Der Schutz gegen Polioviren Typ 2 soll seither durch eine zusätzliche Impfung mit dem inaktivierten Polioimpfstoff (IPV) erreicht werden. IPV enthält keine vermehrungsfähigen Viren und kann somit keine VDPV hervorbringen. IPV wird allerdings per Injektion verabreicht. Darüber hinaus schützt IPV den Geimpften vor der Erkrankung (Individualschutz), nicht aber vor der Infektion. Die Polioviren können sich vermehren und auch ausgeschieden und übertragen werden. In Deutschland wird seit 1998 ausschließlich der inaktivierte Polioimpfstoff verwendet.

Insbesondere vor dem Hintergrund von Globalisierung und Migration ist es unerlässlich bis zur globalen Eradikation der Poliomyelitis alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen um die erreichte Poliofreiheit in Deutschland zu überwachen und beizubehalten.

Stand: 12.06.2023

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