Quarantänelagerung von Plasma für die Fraktionierung
Votum 3 (03.1994)
Votum des AK Blut
(veröffentlicht im Bundesgesundheitsblatt 4/1994)
Quarantänelagerung von Plasma ist im Prinzip ein geeignetes Verfahren, die Virusbelastung eines Plasmapools zur Herstellung von inaktivierten Blutprodukten (z.B. Gerinnungsfaktoren) zu reduzieren. Die sofortige Einführung einer Quarantäne würde allerdings das zur Aufarbeitung erforderliche Plasma zusätzlich verknappen, zu gesteigerten Importen von Plasma mit potentiell höherer Virusbelastung zwingen und möglicherweise eine insgesamt verschlechterte Sicherheitsbilanz ergeben. Sollte bei einer Sachstandsprüfung zum 1.1.97 erkennbar sein, daß die vorherig notwendige Selbstversorgung mit Plasma realisiert werden kann und nicht andere Möglichkeiten zur Verringerung oder Objektivierung der Virusbelastung von Ausgangspools zur Verfügung stehen, so ist eine Quarantäne auch für Fraktionsplasma unverzüglich einzuführen.
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