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EMT-Initiative der WHO: RKI richtet Strategietreffen der EURO-Gruppe in Berlin aus (30. -31.03.2023)

Die globale Emergency Medical Teams“ (EMT)-Initiative der WHO ist strukturell in sechs verschiedene „Regional Groups“ unterteilt, die die geographischen WHO-Regionen repräsentieren und unter zentraler Aufsicht einer „Strategic Advisory Group“ (SAG) stehen. Die „Regional Groups“ treffen sich regelmäßig, um die Richtung der Initiative zu bestimmen, globale Standards für die medizinische Versorgung in Katastrophenlagen sicherzustellen und die Zusammenarbeit und Unterstützung durch die verschiedenen Mitgliedstaaten und Partner des Netzwerks zu fördern, welche in die EMT-Nothilfesysteme eingebunden sind. Seit dem letzten persönlichen Treffen der EURO-Gruppe 2018 in Brüssel erfolgte die Steuerung (Governance) der Gruppe, die aus 53 Ländern von der Atlantikküste bis hin zum Pazifik besteht, durch die sogenannte „Regional Chairmanship Group“, basierend auf einer dreijährigen Amtszeit. Aktuell hat der deutsche EMT National Focal Point (EMT NFP), angesiedelt am RKI im Fachgebiet ZIG 3 (Notfallvorsorge und Einsatzunterstützung), den Vorsitz der „Regional Chairmanship Group“ inne, welcher außerdem die NFPs von Belgien und Norwegen angehören. In dieser Funktion richtete das RKI am 30. und 31. März 2023 in Berlin das diesjährige European EMT Regional Group Meeting aus, zu dem 67 Vertreterinnen und Vertreter aus 25 Ländern anreisten.

Gruppenfoto des Meetings (Quelle: RKI) Gruppenfoto des Meetings (Quelle: RKI)

Das Meeting fand vor dem Hintergrund von mehr als drei Jahren COVID-19-Pandemie sowie den jüngsten, komplexen Notfällen wie der Ukraine-Krise und dem Erdbeben in der Türkei und Syrien statt – Ereignisse, die die EMT-Initiative vor große Herausforderungen stellen und eine Umstrukturierung wie auch eine Diversifizierung erforderlich machen. Weiterhin verlangen die Größe und Diversität der EURO-Region nach einer Erneuerung der Governance-Struktur, die das Spektrum der Mitgliedstaaten besser repräsentiert.

Diese strukturelle Erneuerung sieht vor, dass die bisherige „Regional Chairmanship Group“ durch ein sechsköpfiges „Regional Steering Committee“ (RSC) abgelöst wird, welches ab 2024 als koordinierende Instanz zwischen nationalen, subregionalen und regionalen Bedürfnissen sowie globalen Programmen und Prioritäten vermitteln soll, dabei allerdings horizontaler ausgerichtet ist und eine größere und breitere Gruppe von Akteuren umfasst. Dies wird durch eine Zusammensetzung aus einerseits staatlichen Akteuren (National Focals Points/NFPs, sowie Vertreterinnen und Vertretern der EMTs, sog. Team Focal Points/TFPs) und andererseits Nichtregierungsorganisationen (NGOs, ausschließlich TFPs) erreicht, die in einem vierjährigen Turnus innerhalb der EURO-Gruppe gewählt werden. Hierbei sollen mindestens zwei Positionen von NGOs besetzt werden.

Ziel des Meetings in Berlin war es, die neue Governance-Struktur, inklusive der Rolle der NFPs und TFPs, zu diskutieren und zu finalisieren, die regionale Umsetzung der bereits auf dem Global Meeting 2022 in Armenien diskutierten „EMT Strategie 2030“ zu besprechen und sich über regionalspezifische Themen auszutauschen. Außerdem sollten durch die persönliche Begegnung das EMT-Netzwerk sowie die Kommunikation innerhalb der Gruppe gestärkt werden.

Gruppendiskussionen und Vorträge (Quelle: RKI) Gruppendiskussionen und Vorträge (Quelle: RKI)

Bei den Teilnehmenden handelte es sich einerseits um NFPs bzw. designierte NFPs einer Vielzahl von Mitgliedsstaaten und andererseits um TFPs bzw. Abgesandte von EMT-Organisationen, seien diese staatlicher oder nichtstaatlicher Natur. Die dritte Gruppe stellten Vertreterinnen und Vertreter weiterer Stakeholder dar, darunter die Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (DG-ECHO), die International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) und das rescEU-Konsortium unter der Leitung der deutschen Organisation Johanniter-Unfall-Hilfe. Komplettiert wurden die Teilnehmenden von einer Vielzahl von WHO-Repräsentantinnen und -Repräsentanten der WHE Priority Territories (WHO Health Emergencies Programme) des Balkan- sowie des Südkaukasus-Hubs.

Übersicht der Teilnehmenden nach Funktionen, Art der Organisation und Ländern (Quelle: RKI) Übersicht der Teilnehmenden nach Funktionen, Art der Organisation und Ländern (Quelle: RKI)

Nach einführenden Worten durch die Leiterin des Zentrums für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) am RKI, den Leiter des Referats 612 (Gesundheitssicherheit/ Krisenmanagement - International) des Bundesministeriums für Gesundheit, den deutschen EMT NFP und den Regional Focal Point des WHO-Regionalbüros für Europa stand der erste Tag des Meetings ganz im Zeichen der Strategie 2030, der Diskussion der neuen Governance-Struktur sowie des Erfahrungsaustauschs nach den jüngsten, bereits erwähnten Notlagen Ukraine-Krieg sowie Erdbeben in der Türkei und in Syrien.

Am zweiten Tag standen die Regionalisierungsdiskussionen im Vordergrund sowie spezifische Themen, die sich aus den kürzlich gesammelten Einsatzerfahrungen ergaben. Der persönliche Austausch in den moderierten Diskussionen war sehr lebhaft und für alle Seiten lehrreich. Unterstützt wurden die Diskussionen durch parallel stattfindende Online-Befragungen, was sich als überaus hilfreiches Tool zum Zusammentragen von Meinungen und Erfahrungen herausstellte.

In einem nächsten Schritt werden nun die Meetingergebnisse in einem Bericht zusammengefasst und die angepasste „Regional EMT Governance“-Note der EURO-Gruppe in einem virtuellen Treffen zur Billigung vorgelegt. Bis Ende Mai 2023 soll sie dann in einer endgültigen Fassung veröffentlicht werden.

Stand: 09.05.2023

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