Studie zur psychischen Gesundheit von jungen Erwachsenen in Deutschland (JEPSY-Studie)
Teilprojekt im Rahmen des Aufbaus des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) am Standort Berlin/Potsdam
Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet: Im Verlauf eines Jahres erlebt fast jeder dritte Mensch eine psychische Erkrankung (Jacobi et al., 2014; 2016). Besondere Aufmerksamkeit in der Gesundheitsförderung und Prävention in der Kindheit und Jugend sowie beim Übergang ins junge Erwachsenenalter ist in besonderem Maße erforderlich, da in dieser Zeit viele Entwicklungsaufgaben und Herausforderungen zu bewältigen sind und mehr als die Hälfte aller psychischen Probleme entstehen (Lambert et al., 2013). Letzte Entwicklungen zeigen einen besorgniserregenden Trend psychischer Probleme vor allem in der Gruppe der in Deutschland lebenden jungen Erwachsenen (vgl. Dashboard der Nationalen Mental Health Surveillance, MHS). Das nationale Gesundheitsziel "Gesund aufwachsen" (BMG, 2010) betont die besondere Bedeutung der psychischen Gesundheit sowie gezielter Maßnahmen zur Vorbeugung von psychischen Problemen und zur Förderung von Schutzfaktoren wie z.B. Fähigkeiten mit Stress umzugehen in den frühen Lebensphasen.
Das RKI untersucht daher als Standortpartner des DZPG in Berlin/Potsdam im Rahmen der JEPSY-Studie, Ressourcen und Kompetenzen zur Prävention psychischer Probleme sowie zur Förderung psychischer Gesundheit während des Übergangs vom Jugend- ins junge Erwachsenenalter. Hierfür werden im Sommer 2024 Personen im Alter von 16 bis 25 Jahren online befragt, unter anderem zu ihrer psychischen Gesundheit, ihrem Wohlbefinden, ihren Ressourcen und Behandlungsbedarfen. Die Teilnehmer:innen an der JEPSY-Studie haben bereits an vorherigen Befragungen des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) teilgenommen, wodurch Erkenntnisse über deren gesundheitliche Entwicklungen im Zeitverlauf gewonnen werden können.
Die JEPSY-Studie ist Teil des größeren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts "Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit" (DZGP). Ziel des DZPGs ist es, gesellschaftliche und individuelle Auswirkungen psychischer Erkrankungen anzugehen, innovative Behandlungsmethoden zu entwickeln und bestehende Versorgungslücken zu schließen. Das DZPG ist ein deutschlandweites Netzwerk mit 27 Institutionen an sechs Standorten und befindet sich derzeit in der Aufbauphase von 2023 bis 2025. Das RKI ist Teil des Standorts Berlin-Potsdam. Dieser Standort besteht aus einem Netzwerk verschiedener universitärer Kliniken und Institute der Charité, der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Robert Koch-Institut, der Universität Potsdam, dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung, dem Max Delbrück Center und dem Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry.
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderzeitraum: Aufbauphase 07/2023-06/2025
Projektverantwortung RKI: PD Dr. Caroline Cohrdes, FG 26 Psychische Gesundheit
Projektmitarbeit RKI: Vera Birgel, Petra Ross, Antonia Harborth, Katharina Lepique, FG26 Psychische Gesundheit in Zusammenarbeit mit Beteiligten anderer Fachgebiete im RKI
Kontakt: E-Mail PD Dr. Caroline Cohrdes, Vera Birgel
Homepage des DZPG: https://www.dzpg.org/
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