Das Robert Koch-Institut als internationaler Netzwerkknoten des Gesundheitsschutzes
Die Expertise des Robert Koch-Instituts ist auf internationaler Ebene zunehmend gefragt. RKI-Wissenschaftler sind an vielen internationalen Projekten und Programmen beteiligt, mit dem Ziel, Krankheitserreger zu überwachen und zu erforschen, Epidemien einzudämmen, Laborkapazitäten in Partnerländern auszubauen oder vergleichbare Gesundheitsdaten aus EU-Mitgliedstaaten zu erheben. Auf diese Weise trägt das RKI dazu bei, drängende Public-Health-Probleme anzugehen und die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Vom internationalen Engagement profitieren auch die Menschen in Deutschland, etwa, wenn Krankheitsausbrüche frühzeitig gestoppt werden können. Seit Juli 2017 ist die wichtige Rolle des Instituts im Bereich des internationalen Gesundheitsschutzes auch gesetzlich verankert (Gesetz zur Modernisierung der epidemiologischen Überwachung übertragbarer Krankheiten).
Das RKI arbeitet eng mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), der EU-Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucher (DG SANTE) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen. Im RKI sind zwei WHO-Referenzlabore angesiedelt (Poliomyelitis und Masern/Röteln), seit 2016 ist das Institut WHO-Kooperationszentrum für neu auftretende Infektionskrankheiten und biologische Gefahren. Das RKI ist auch Partner des Global Outbreak Alert & Response Network (GOARN) der WHO und unterstützt das Netzwerk bei der Ausbruchsbekämpfung in betroffenen Ländern. Darüber hinaus ist das RKI mit weiteren internationalen Institutionen vernetzt, was den Austausch von Wissen und Methoden sowie den Aufbau weiterer Forschungskooperationen erleichtert. So ist das Robert Koch-Institut als deutsches Public-Health-Institut gleichzeitig ein internationaler Netzwerkknoten des Gesundheitsschutzes.
Vom 1. Dezember 2016 bis zum 30. November 2017 hatte Deutschland den Vorsitz der "G20" inne, dem zentralen Forum der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Ein Schwerpunktthema war die globale Gesundheit: Im Mai 2017 hatte in Berlin erstmals ein G20-Gesundheitsministertreffen stattgefunden, in dem unter anderem über nachhaltige Verbesserung der Gesundheitssysteme in Entwicklungs- und Schwellenländern und über den weltweiten Kampf gegen Antibiotikaresistenzen beraten wurde.
Stand: 16.03.2018