WHO und RKI fördern integrierte genomische Surveillance in Côte d’Ivoire
Teilnehmende des Workshops im Februar 2024 erörtern notwendige Schritte, um genomische Daten in das aktuelle Surveillance-System in Côte d’Ivoire aufzunehmen. Quelle: RKI
Das vom „WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence“ in Berlin finanzierte Projekt „Strengthen Integrated Genomic Surveillance through Greater Capacities in National Public Health Institutes“ soll die Entscheidungsfindung im Bereich der öffentlichen Gesundheit auf nationaler und internationaler Ebene verbessern. In dem Projekt arbeitet das RKI gemeinsam mit Partnerländern des afrikanischen Kontinents und deren nationalen Public-Health-Instituten am Aufbau nationaler Kapazitäten für eine integrierte genombasierte Surveillance. Hierzu gehören neben Trainingsaktivitäten zur Surveillance, Genomsequenzierung und zu der zugehörigen bioinformatischen Datenanalyse auch die verstärkte Vernetzung zwischen den Bereichen und beteiligten Institutionen.
Im Februar 2024 organisierten Forschende des Zentrums für Internationalen Gesundheitsschutz am RKI gemeinsam mit dem Nationalen Institut für öffentliche Hygiene von Côte d’Ivoire ein Treffen in Abidjan, das Vertreterinnen und Vertreter von ivorischen sowie internationalen Forschungseinrichtungen und Interessengruppen aus den Bereichen Mensch- und Tiergesundheit sowie One Health zusammenbrachte. Vertreten waren unter anderem das Nationale Labor für öffentliche Gesundheit, das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit, das Institut Pasteur Abidjan, vier universitäre Lehrkrankenhäuser, der Nationale Veterinärdienst, die „One Health“-Platform Côte d’Ivoire, die Centers for Disease Control and Prevention aus den USA, die Weltgesundheitsorganisation und die Africa Centres for Disease Control and Prevention.
Gruppenfoto vom Stakeholder-Treffen zur integrierten genomischen Surveillance in Côte d’Ivoire. Quelle: RKI
Neben anderen stellte auch das Centre Hospitalier et Universitaire de Bouaké seine vergangenen, aktuellen und zukünftigen Aktivitäten zur genomischen Surveillance vor. Dies verdeutlichte die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem RKI und dem ivorischen Universitätskrankenhaus. In mehreren Podiumsdiskussionen diskutierten die Beteiligten verschiedene Schlüsselfragen, zum Beispiel die aktuelle Rolle von genomischen Labordaten in der Entscheidungsfindung in Côte d’Ivoire und gemeinsame Herausforderungen auf nationaler Ebene. Auch die dringendsten Schritte, die Côte d’Ivoire aus Sicht der Teilnehmenden vorrangig angehen sollte, um die genomische Surveillance von Krankheitserregern zu stärken, kamen zur Sprache.
In „World Café“-Gruppen erörterten die Teilnehmenden insbesondere Ausbildungsanforderungen und Strategien für eine bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche – darunter Labordiagnostik, Epidemiologie und Politik. Ein wichtiges Ergebnis des Treffens wird ein an das ivorische Gesundheitsministerium gerichtetes Strategiepapier sein. Dieses Dokument soll sich dafür aussprechen, eine politische Leitlinie zur genomischen Surveillance und eine spezielle Plattform für den Informationsaustausch zwischen Sequenzierungslaboren einzuführen.
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