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ZIG nimmt Politikdialog mit dem madagassischen Gesundheitsministerium auf

Im November 2023 fand in Antananarivo, Madagaskar, ein zweitägiger Workshop mit dem dortigen Gesundheitsminister, den Leiterinnen und Leitern der für Gesundheit verantwortlichen Direktionen und mit anderen relevanten Akteuren statt, um erste Ergebnisse des ABCM-Projekts auszutauschen und einen politischen Dialog einzuleiten. Im Global Health Protection Programme (GHPP) unterstützt das dreijährige Projekt „Bewertung und Aufbau von Kapazitäten: Madagaskars öffentliches Gesundheitssystem“ das madagassische Gesundheitsministerium dabei, das öffentliche Gesundheitssystem zu analysieren und aktuelle Bedarfe zu ermitteln. Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, inwieweit das derzeitige System in der Lage ist, die grundlegenden Funktionen des öffentlichen Gesundheitswesens zu erfüllen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Nationalen Institut für öffentliche und kommunale Gesundheit (Institut National de Santé Publique et Communautaire, INSPC) durchgeführt.

Gruppenfoto vom Workshop in Madagaskar. Quelle: RKIAn dem Workshop beteiligten sich Vertreterinnen und Vertreter aus dem madagassischen Gesundheitsministerium, vom madagassischen Institut für öffentliche und kommunale Gesundheit (INSPC) und aus dem nationalen Public-Health-Labor (Laboratoire d'Analyses Médicales Malagasy, LA2M). Mehrere Fachgebiete des RKI und andere madagassische Stakeholder nahmen ebenfalls teil. Quelle: RKI

Das erste Jahr des Forschungsprojektes (2023) konzentrierte sich auf eine Evaluation von Dokumenten (Desk Review), eine Reihe von Interviews mit Expertinnen und Experten sowie eine Sekundärdatenanalyse des integrierten Krankheitsüberwachungs- und -abwehrsystems („Integrated Disease Surveillance and Response System“, IDSR). Ziel dieser Analysen war es, die aktuelle Situation zu erfassen sowie erste Bedarfe zu ermitteln.

Die Ergebnisse nahmen vier Bereiche in den Fokus: (1) Fragmentierung bei Zusammenarbeit und Koordination, (2) Priorisierung bei begrenzten Ressourcen, (3) Umsetzung von Vorgaben und Richtlinien, (4) Faktoren, die in der Planung berücksichtigt werden sollten und aus denen man lernen sollte. Während des Workshops im November 2023 wurden diese Ergebnisse genutzt, um eine Diskussion über Kernbereiche anzustoßen, die für Anpassungen des Gesundheitssystems und seiner Teilbereiche in Frage kommen. Das Notfallmanagement im öffentlichen Gesundheitswesen, die Surveillancekapazitäten und die Einrichtung eines nationalen Referenzlabors wurden als Bereiche identifiziert, die besonders stark von der COVID-19-Pandemie profitiert und sich verbessert haben.

Die Dezentralisierung des Systems wurde als wichtige Chance hervorgehoben – ein Ergebnis, das sich mit dem vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) durchgeführten GHPP-Schwesterprojekt „Assessing and Building Capacities: Decentralised Structures of Madagascar's Public Health System“ (ABCdM) deckt. Dieses Projekt unterstreicht in ähnlicher Weise die Notwendigkeit, das Programm für kommunale Gesundheitshelferinnen und -helfer im Land weiter zu stärken. Ein Ergebnis, das zu großen Diskussionen führte, betraf die fehlende Abstimmung zwischen den finanziellen und technischen Partnern und den Prioritäten des Gesundheitsministeriums. Der Workshop brachte 109 umsetzbare Empfehlungen hervor, um das madagassische Gesundheitswesen zu stärken. Die praktikabelsten und umsetzbarsten Empfehlungen sind in sieben Themen gegliedert:

  1. Koordinierung, Zusammenarbeit und Steuerung
  2. Epidemiologische Surveillance
  3. Management und Vorbeugung von gesundheitlichen Krisen, Widerstandsfähigkeit gegenüber und Reaktion auf solche Krisen
  4. Einbezug von Bürgerinnen und Bürgern
  5. Informationsaustausch, Forschung und finanzielle Ressourcen
  6. Laboratorien und Diagnostik
  7. Personalressourcen im Gesundheitswesen.

Die Ergebnisse des Workshops werden in den nächsten zwei Jahren des Projektes in die vertiefte Forschung und in die Entwicklung von Kapazitäten im öffentlichen Gesundheitswesen einfließen.

Stand: 29.01.2024

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