Intra-Action Review (IAR) zur gezielteren Ausrichtung der COVID-19-Maßnahmen im Kosovo und in Nordmazedonien (Oktober und November 2021)
Die Gesundheitsministerien des Kosovos und Nordmazedoniens haben im Oktober bzw. November 2021 ihre ersten COVID-19 Intra-Action Reviews (IAR) durchgeführt. Diese wurden von der WHO koordiniert und von RKI-Expertinnen fachlich unterstützt; die finanzielle Unterstützung kam vom WHO/EU-Projekt „DG NEAR“ für die Stärkung der Resilienz der Gesundheitssysteme in den Westbalkanländern. Die Länder haben die WHO-Methodologie angewandt, um Akteurinnen und Akteuren, die an der nationalen COVID-19-Strategie beteiligt waren, die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen auszutauschen, ihre Arbeit gemeinsam zu analysieren und dies systematisch zu dokumentieren, auch um die zukünftige Strategie zu verbessern.
Die Gruppe von Expertinnen und Experten, die im Oktober 2021 die Surveillanceaktivitäten der COVID-19-Strategie im Kosovo analysiert hat (Quelle: RKI).
Auf der Grundlage ihrer vorrangigen Bedürfnisse haben Kosovo und Nordmazedonien eine Reihe von „Säulen“ der COVID-19-Strategie zur Überprüfung ausgewählt (z.B. Fallmanagement, Infektionsprävention und -kontrolle, Surveillance, Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und soziale Maßnahmen). Sie haben zehn bis 15 Mitarbeitende des öffentlichen Gesundheitssystems pro Säule eingeladen, die während der COVID-19-Pandemie in diesen Bereichen involviert waren. Die Teilnehmenden führten Gruppendiskussionen durch, um Herausforderungen und bewährte Verfahren in diesen Bereichen zu identifizieren.
Gemeinsam mit Experten des WHO-Regionalbüro für Europa und des WHE Balkan Hub haben RKI-Mitarbeiterinnen die Durchführung der Surveillance-Säule im Kosovo und in Nordmazedonien unterstützt: Sofie Gillesberg Raiser (Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz, ZIG 1), Delphine Perriat und Janina Stauke (Abteilung für Infektionsepidemiologie, Fachgebiet für Infektionsepidemiologisches Krisenmanagement, Ausbruchsuntersuchungen und Trainingsprogramme (FG 38)). Dabei konnten letztere die Erkenntnisse der Surveillance-Systeme, die während der Zusammenarbeit zwischen FG 38 des RKI und den Public-Health-Instituten der beiden Balkanländer seit 2016 im Rahmen des GHPP-Projektes GETPrepaReD gewonnen wurden, mit einbringen.
Die Gruppendiskussion im November 2021, in der das Management von COVID-19-Patientinnen und -Patienten während der Pandemie in Nordmazedonien analysiert wurde (Quelle: RKI).
Für alle Säulen wurde eine Reihe von kurz- und langfristigen Empfehlungen identifiziert. Im Bereich Surveillance haben die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Kosovo und in Nordmazedonien die Notwendigkeit hervorgehoben, in die Nachhaltigkeit der Personalressourcen zu investieren und technische Kapazitäten für die Durchführung von Surveillancetätigkeiten wie Falluntersuchungen, Kontaktpersonennachverfolgung oder Datenverwaltung zu stärken. Sie haben auch die erneute Überarbeitung ihrer jeweiligen Gesetzgebung zu übertragbaren Krankheiten vorgeschlagen, und die Notwendigkeit empfohlen, ihre Gesundheitsinformationssysteme zu harmonisieren und zu digitalisieren. Aufbauend auf dem IAR wurde eine hochrangige Nachbesprechung der Finanz- und Fachpartnerinstitutionen zu den IAR-Ergebnissen organisiert. Während dieser wurde der Konsens erzielt, die Umsetzung der Empfehlungen zur Verbesserung der aktuellen COVID-19-Strategie sicherzustellen und zu unterstützen, und die Planung und Reaktion des Kosovo auf Epidemien im Allgemeinen zu stärken.
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