1891 | Am 1. Juli nimmt das „Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten“ seine Arbeit auf – in einem umgebauten Wohnhaus in der Schumannstraße in Berlin-Mitte. Robert Koch leitet das Institut bis 1904. |
1900 | Umzug in einen Neubau am Nordufer in Berlin-Wedding, bis heute Hauptsitz des RKI. |
1905 | Robert Koch erhält den Nobelpreis für Medizin. |
1910 | Robert Koch stirbt und wird in einem Mausoleum im Institut beigesetzt. |
1912 | Zum 30. Jahrestag der Entdeckung der Tuberkelbazillus wird das Institut umbenannt in „Königlich Preußisches Institut für Infektionskrankheiten ‚Robert Koch‘“ |
1933 | Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten müssen jüdische Wissenschaftler das Institut verlassen. Während des Dritten Reichs ist das RKI erheblich in die nationalsozialistische Gewaltpolitik involviert. Unter anderem sind führende Wissenschaftler an Menschenversuchen in Heilstätten und Konzentrationslagern beteiligt. |
1942 | Das Institut wird eigenständige Reichsanstalt und heißt jetzt „Robert Koch-Institut“. Erforscht werden fortan vor allem Infektionskrankheiten, die die militärische Schlagkraft bedrohen. |
1945 | Nach Ende des Zweiten Weltkriegs sind Teile des Instituts zerstört. Mit Hilfe der Alliierten wird die Arbeit wiederaufgenommen. |
1952 | Das RKI wird Teil des neu gegründeten Bundesgesundheitsamtes. Das Haus am Nordufer wird erweitert, Labore und Tierställe werden modernisiert. |
1960 | Das Institut nimmt die Produktion des einzigen in Deutschland von der WHO lizensierten Gelbfieber-Impfstoffs auf. Der Impfstoff wird bis zum Jahr 2002 bereitgestellt. |
1978 | Am Nordufer wird ein neues Laborgebäude bezogen. Es zählt zu den modernsten in Europa. |
1982 | Nach Auftreten der ersten AIDS-Erkrankungen in Deutschland wird im RKI ein AIDS-Fallregister eingerichtet. |
1990 | Nach der Wende werden Bereiche verschiedener DDR-Behörden ins RKI integriert, darunter Teile des Zentralinstituts für Hygiene, Mikrobiologie und Epidemiologie in Berlin-Schöneweide und des Instituts für Experimentelle Epidemiologie in Wernigerode im Harz. Der Standort in Wernigerode bleibt als Außenstelle des RKI erhalten. |
1994 | Auflösung des Bundesgesundheitsamts. Das RKI wird mit dem 1988 gegründeten AIDS-Zentrum und dem Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie (SozEp) in Berlin-Tempelhof zusammengelegt – letzteres ist auf nicht-übertragbare Erkrankungen spezialisiert. |
1998 | Das RKI führt erstmals eine umfassende Studie zum Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten von Erwachsenen in Deutschland durch. |
2001 | Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) tritt in Kraft: Die Erfassung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten werden grundlegend modernisiert, die Aufgaben des RKI gestärkt. |
2001 | Das RKI wird die zentrale Stelle in Deutschland für die Erkennung und Bewältigung bioterroristischer Gefahrenlagen. |
2002 | Das Institut bekommt einen zusätzlichen Standort im Berliner Wedding: Seestraße. |
2003 | Das RKI startet die Studie KiGGS: Erstmals werden bundesweit umfassende Daten zur Gesundheitssituation von Kindern und Jugendlichen erhoben. |
2006 | Das RKI erhält gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt den Auftrag, die Gesundheitsberichterstattung für Deutschland zu übernehmen. |
2007 | Das RKI wird offiziell mit dem Gesundheitsmonitoring betraut. Dabei erhebt das Institut kontinuierlich Daten zu Krankheitsgeschehen und Risikoverhalten aller Altersgruppen der in Deutschland lebenden Bevölkerung. |
2008 | Der Bundestag beschließt den Ausbau des RKI zu einem modernen Public-Health-Institut („RKI 2010“), Personal wird aufgestockt. |
2014 | In Westafrika helfen 50 RKI-Mitarbeiter, den bislang größten Ebolafieber-Ausbruch in der Geschichte einzudämmen. |
2015 | Am Standort Seestraße wird ein neues Büro- und Laborgebäude eingeweiht, auch mit einem Labor der höchsten Schutzstufe (S4). |
2016 | Das Institut wird 125 Jahre alt. An den vier Standorten in Berlin und Wernigerode arbeiten mehr als 1.100 Menschen aus 90 verschiedenen Berufen, darunter rund 450 Wissenschaftler. |
2017 | Die Strategie „RKI 2025“ sieht u.a. vor, die digitale Epidemiologie auszubauen, Public-Health-Akteure zu vernetzen und mehr Verantwortung auf internationaler Ebene zu übernehmen. |