Das Varizellen-Sentinel der AGV
Ziel
Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut die Impfung gegen Windpocken (Varizellen) für alle Kinder (Standardimpfung). Mit dem Sentinel für Varizellen und Herpes Zoster werden die Auswirkungen der Varizellen-Impfung auf die Epidemiologie der Varizellen und des Herpes Zoster untersucht.
Historie
Im März 2005 wurde die Arbeitsgemeinschaft Masern und Varizellen gegründet, die sich ab 01.04.2011 in Arbeitsgemeinschaft Varizellen (AGV) umbenannte. Die Arbeitsgemeinschaft war bis zum 31.03.2012 eine gemeinsame Initiative des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Impfstoffherstellern und dem Deutschen Grünen Kreuz. Die wissenschaftliche Federführung lag beim RKI, das keine finanziellen Zuwendungen von den Impfstoffherstellern erhielt. Seit dem 1. April 2012 trägt das RKI die alleinige organisatorische und inhaltliche Verantwortung für die Sentinel-Surveillance von Varizellen und Herpes Zoster in der AGV. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus öffentlichen Mitteln, die vom Bundesministerium für Gesundheit zur Verfügung gestellt werden.
Design
An der bundesweiten Sentinel-Surveillance nehmen Ärzte und Ärztinnen aus aktuell ca. 800 pädiatrischen und allgemeinmedizinischen Praxen teil. Diese werden jeden Monat aufgefordert, über die beobachteten Varizellen- und Herpes-Zoster-Fälle aus ihrer Praxis an das Studiensekretariat zu berichten (bzw. auch sogenannte Nullmeldungen - keine Fälle gesehen). Darüber hinaus bietet das RKI den Teilnehmern die Möglichkeit von Laboruntersuchungen bei geimpften Patienten mit einer Varizellen- oder Gürtelrose-Erkrankung aus Bläschenabstrichen an, um das Virus nachzuweisen und die Virusvariante zu bestimmen. Die Mitarbeit der Ärztinnen und Ärzte ist freiwillig und ehrenamtlich. Einheitliche Begriffsbestimmungen und Falldefinitionen tragen zur Qualitätssicherung bei. Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert und auf der Internetseite in Form von Newslettern zur Verfügung gestellt. Alle Formulare und Newsletter stehen als Pdf-Datei auf unserer Internetseite zur Verfügung (Links siehe unten).
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