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GrippeWeb

Was ist GrippeWeb?

GrippeWeb ist ein Online-Portal des Robert Koch-Instituts. Es wurde in 2011 gegründet und ist das erste Webportal, das die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland beobachtet, und dabei Informationen direkt aus der Bevölkerung verwendet.

Mit Hilfe dieser Daten werden die Informationen der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des Robert Koch-Instituts, mit der GrippeWeb eng zusammenarbeitet, ergänzt. Die AGI überwacht die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen auf der Ebene der primärärztlichen Versorgung, d.h. wenn Patienten und Patientinnen eine Arztpraxis aufsuchen. GrippeWeb dagegen erfasst, welcher Anteil der Gesamtbevölkerung Woche für Woche an einer akuten Atemwegsinfektion erkrankt ist. Dabei wird auch gefragt, ob die Erkrankten wegen ihrer Erkrankung eine ärztliche Praxis aufgesucht haben. Je mehr Personen aus der Bevölkerung bei GrippeWeb mitmachen und jede Woche ihre Meldung abgeben (krank/nicht krank), desto aussagekräftiger und stabiler werden die Auswertungen.

GrippeWeb-Ergebnisse erscheinen regelmäßig in den GrippeWeb-Wochenberichten und zusammenfassende Saisonberichte seit 2010/11 jährlich im Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland. Darüber hinaus wurden weitere Arbeiten in deutschen und internationalen Zeitschriften publiziert.

Was ist daran besonders?

Die Daten für GrippeWeb kommen aus der Bevölkerung selbst. Daher wird das Projekt auch als „Citizen Science“-Projekt bezeichnet: Das bedeutet, dass die Bürger bei der Schaffung von Wissenschaft mitmachen und teilhaben.
Im Jahr 2022 wurde der GrippeWeb-Webauftritt grundlegend überarbeitet und das Online-Portal erscheint im neuen Design mit zusätzlichen Funktionen und Fragen (auch rund um COVID-19). Zum Beispiel durch die Abfrage weiterer Symptome oder durch die Möglichkeit, Erregernachweise eingeben zu können, können weiterführende Analysen zu den akuten Atemwegserkrankungen durchgeführt werden. Für jeden einzelnen Teilnehmenden stehen die eigenen Antworten in einem modernen Tagebuch bereit. Die Ergebnisse aus allen GrippeWeb-Meldungen werden wöchentlich auf dieser Webseite bereitgestellt.

Wie funktioniert GrippeWeb?

Nach der erfolgreichen Registrierung, die bereits ab 16 Jahren möglich ist, melden Sie uns jede Woche, ob Sie in der Vorwoche eine neu aufgetretene Atemwegserkrankung hatten. Falls nein, sind Sie schon mit der Wochenmeldung fertig. Falls ja, bitten wir Sie, u. a. Ihre Symptomen wie z. B. Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber, anzugeben. Sie können auch für Ihre Kinder (bis 15 Jahre) mitmelden. So erhalten wir Informationen über alle Altersgruppen der Bevölkerung.

Alle Ihre Meldungen gehen in die wöchentlichen Auswertungen ein. Wichtig sind auch die Meldungen, wenn keine Beschwerden auftraten. Denn nur so können wir den Anteil der GrippeWeb-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer berechnen, der krank war. Dies ist der wichtigste Wert, den wir berechnen. Die wöchentlichen Meldungen dauern weniger als 1 Minute, wenn Sie in der Vorwoche keine neue Atemwegserkrankung hatten und etwas länger, wenn Sie uns eine neu aufgetretene Atemwegserkrankung berichten.

Es macht Spaß, bei der Schaffung von Wissen ein Teil zu sein. Bitte machen Sie mit, spenden Sie der Wissenschaft jede Woche 1 Minute.

Wie Sie an GrippeWeb teilnehmen können, ist hier beschrieben.

Für jede Woche, an der Sie teilgenommen haben, gibt es Punkte. Alle 3 Monate wird „abgerechnet” und es werden wertvolle Preise verlost. Jede oder jeder GrippeWeb-Teilnehmende kann einen der Preise gewinnen, sofern der Gewinnspielteilnahme zugestimmt wurde. Wer sehr regelmäßig meldet, hat eine höhere Chance zu gewinnen.

Einteilung akuter Erkrankungen der oberen Atemwege nach Gesichtspunkten der Surveillance

Die von GrippeWeb-Teilnehmenden gemeldeten neu aufgetretenen Atemwegserkrankungen werden zum Zweck der Überwachung (Surveillance) in bestimmte Gruppen aufgeteilt, über die dann auch in den Wochenberichten berichtet wird:

Akute respiratorische Erkrankungen (akute Atemwegserkrankungen; ARE): Diese sind definiert als jede neu aufgetretene Atemwegserkrankung mit Fieber oder Husten oder Halsschmerzen.

Grippeähnliche Erkrankungen (englisch: influenza-like illness; ILI): Diese sind definiert als jede neu aufgetretene Atemwegserkrankung mit Fieber UND Husten, oder Fieber UND Halsschmerzen. Daraus folgt, dass jede ILI auch eine ARE ist.

„Nur Schnupfen“: Dies sind von GrippeWeb-Teilnehmenden gemeldete, neu aufgetretene Atemwegserkrankungen, bei denen als Symptom nur Schnupfen vermerkt wurde, aber kein Fieber, kein Husten und keine Halsschmerzen.

Einteilung akuter Erkrankungen der oberen Atemwege nach klinischen Gesichtspunkten

Im klinischen Alltag benutzt selten jemand die Begriffe „akute respiratorische Erkrankung“ und „grippeähnliche Erkrankung“. Die verwendeten Begriffe „Erkältung“ und „Grippe“ (oder Influenza) täuschen vor, dass man die Erreger auf Grundlage des klinischen Bildes allein in diejenigen unterteilen kann, die von Influenzaviren verursacht werden, und diejenigen, die von anderen Erregern verursacht werden und „Erkältungen“ hervorrufen. Diese soll nun näher beleuchtet werden.

Erkältungen

Die meisten Atemwegsinfekte sind Erkältungen und müssen von der echten Grippe unterschieden werden. Erkältungen kommen besonders in den kalten Herbst- und Wintermonaten vor. Sie beginnen meist schleichend, die Körpertemperatur steigt eher mäßig an und häufig steht ein Schnupfen im Vordergrund. In dieser Zeit bekämpft unser körpereigenes Abwehrsystem die Erreger: Der Husten und die laufende Nase befördern die Erreger wieder aus dem Körper. Und wenn wir Fieber bekommen, bedeutet das, dass unser Abwehrsystem gegen die Erreger arbeitet.

Erkältungen werden durch verschiedene Atemwegserreger verursacht. Sie haben komplizierte lateinische Namen, wie z. B. Rhinoviren, Parainfluenzaviren, Adenoviren, humane Metapneumoviren, oder respiratorische Synzytialviren (RSV). Von diesen gibt es meistens auch noch einmal viele Untergruppen. Diese Atemwegserreger werden vor allem durch kleine Tröpfchen in der Atemluft, durch Husten oder Niesen übertragen. Die Tröpfchen, die die Erreger enthalten, können bis zu 1-2 Meter durch die Luft fliegen, bevor sie auf den Boden fallen. Wenn ein Erkrankter sich in die Hände niest, hat er oder sie Millionen von Erregern in seinen Händen, ohne es zu wissen. Wenn die Person sich ins Gesicht fasst, können die Erreger auch die Nase erreichen und die Zellen der Nasenschleimhaut befallen. Durch Händeschütteln können also Erreger an andere Personen weitergegeben werden. Deshalb sollten wir auch einige Hygienetipps beachten – besonders wenn wir krank sind (um andere Menschen zu schützen) und wenn wir gesund sind (um nicht krank zu werden). Eine Impfung zum Schutz gegen Erkältungen gibt es leider nicht.

Bei kleinen Kindern und bei älteren, chronisch kranken Menschen kann auch eine Erkältung so schwer werden, dass ein Arzt oder eine Ärztin um Rat gefragt werden muss.

Die „echte” Grippe (Influenza)

Die „echte” Grippe (oder Influenza) wird durch ein ganz spezielles Virus, das Grippevirus oder Influenzavirus ausgelöst. Das Influenzavirus hat einige Eigenschaften, die den anderen Atemwegserregern ziemlich ähnlich sind. Es kommt vor allem im Winter vor und wird - wie andere Atemwegserreger auch - beim Husten, Niesen, Hände schütteln, Umarmen oder Küssen an andere weitergegeben. Es gibt zwei Unterschiede zu den anderen Atemwegserregern: Die typische Grippe-Erkrankung verläuft in der Regel deutlich schwerer und es gibt einen Impfstoff, der vor einer Grippe schützen soll.

Typisch bei der Grippe ist ein plötzlicher, rascher Krankheitsbeginn mit schwerem Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, hohem Fieber und trockenem Husten. Besonders kleine Kinder und chronisch kranke Menschen können so schwer erkranken, dass sie zu einer Ärztin oder einem Arzt müssen. Manche Menschen werden durch das Influenzavirus aber nur leicht krank, dann ist die Erkrankung von einer „Erkältung“ nicht zu unterscheiden. Wir können also nicht immer aufgrund der Symptome sagen, welcher Erreger uns gerade krank macht. Und oft kann das auch nicht der Arzt oder die Ärztin. Eine Grippe ist letztendlich mit Sicherheit nur durch einen Labortest nachzuweisen, den die Ärztin oder der Arzt aber nur bei bestimmten Patienten und Patientinnen durchführt.

Coronaviren

Coronaviren wurden erstmals Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Sie können sowohl Menschen als auch verschiedene Tiere infizieren, darunter Vögel und Säugetiere. Coronaviren verursachen beim Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie dem Middle East Respiratory Syndrome (MERS) oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS).

Das Coronavirus SARS-CoV-2 (das ab Dezember 2019 in der menschlichen Bevölkerung aufgetreten ist) führt zu Erkrankungen, die COVID-19 heißen. Dieses Virus führt zu einer Vielzahl von klinischen Bildern, von sehr leichten Erkrankungen, mit nur einem oder wenigen Symptomen, z. B. nur Kopfschmerz, bis hin zu sehr schweren Erkrankungen, wo die Patienten oder Patientinnen dann sogar in ein Krankenhaus aufgenommen werden müssen. Ein relativ spezifisches Symptom, das so fast nur COVID-19 vorkommt, ist der Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns, oder beiden. Auch Symptome außerhalb der Atemwege, z. B. Veränderungen der Haut, kommen vor. Im Lauf der Zeit haben sich verschiedene sogenannte Varianten herausgebildet, sie werden nach griechischen Buchstaben benannt, z.B. Alpha oder Delta. Übrigens: Es gibt noch vier weitere Coronaviren, z.B. HKU1 oder OC43, die seit geraumer Zeit in der menschlichen Bevölkerung zirkulieren. Sie führen aber meistens nur zu Erkältungen.

Auf einen Blick: ARE, ILI, Erkältung, Coronavirus und „echte” Grippe

Wie verhalten sich die nun genannten Begriffe zueinander?
Eine „echte“ Grippe verläuft oft, aber nicht immer wie eine grippeähnliche Erkrankung, da Fieber nicht immer als Symptom auftritt. Andererseits haben manchmal auch Patientinnen und Patienten, die an einem Erkältungsvirus erkranken (v. a. Kinder) einen fieberhaften Verlauf. Sie haben dann von der Definition her eine grippeähnliche Erkrankung (ILI). Da jede ILI auch eine ARE ist, haben sie auch eine ARE, aber sie haben keine „echte“ Grippe.

In der Praxis ist es – verallgemeinernd gesagt – häufig so, dass ein Patient bzw. eine Patientin, der oder die während einer Grippewelle eine grippeähnliche Erkrankung hat, mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit auch eine echte Grippe hat. Außerhalb der Grippewelle kommen auch grippeähnliche Erkrankungen vor, aber sie werden fast nie durch das Grippevirus hervorgerufen.

Weil das neue Coronavirus so viele klinische Bilder hervorrufen kann, können COVID-19-Erkrankungen sowohl bei ARE, als auch bei ILI auftreten.

Die Grippe-Impfung

Wer sich gegen Grippe impfen lassen möchte, sollte dies möglichst im Herbst tun, bevor die Grippezeit beginnt. Weil sich die Grippeviren laufend verändern, muss auch der Grippe-Impfstoff jährlich neu zusammengestellt werden. Fragen Sie bitte Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, wenn Sie sich beraten oder impfen lassen wollen.

Wer gegen Grippe geimpft ist, schützt sich nicht nur selber, sondern verringert damit auch das Risiko einer Ansteckung anderer. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Influenza-Impfung für:

  • Erwachsene mit chronischen Grunderkrankungen (Herz-Kreislauferkrankungen, chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, chronische Leber- oder Nierenerkrankungen, Stoffwechselkrankheiten wie z. B. Diabetes mellitus, angeborene oder erworbene Immundefekte, chronische neurologische Erkrankungen wie z. B. Multiple Sklerose, HIV-Infektionen).
  • Personen, die durch ihre Tätigkeit in erhöhtem Maße einer Infektion ausgesetzt sind, z. B. medizinisches Personal und Mitarbeitende an Arbeitsplätzen mit regem Publikumsverkehr.
  • Alle Personen ab 60 Jahre
  • Schwangere (gesunde Schwangere ab dem 2. Trimenon, Schwangere mit chronischen Grundkrankheiten zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft nach kritischer Abwägung von Risiko und Nutzen der Impfung)

…aber auch jede und jeder andere kann von der Impfung profitieren. Wenn Sie sich impfen lassen wollen, lassen Sie sich von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt beraten.

Übrigens: Da sich das Influenzavirus jedes Jahr etwas verändert, muss man sich jedes Jahr im Herbst/Winter erneut impfen lassen, um einen zuverlässigen Schutz zu erhalten. Auch wenn sich der Impfstoff in seiner Zusammensetzung nicht seit dem Vorjahr geändert hat, wird eine nochmalige Impfung empfohlen, da die Immunantwort etwa nach 6 Monaten nach der Impfung deutlich zu sinken beginnt.

Die Impfung gegen COVID-19

Es gibt auch eine Impfung, die gegen SARS-CoV-2 gerichtet ist. Auch hier werden die Empfehlungen von der STIKO ausgesprochen. Sie bewertet laufend neue Erkenntnisse zu SARS-CoV-2 und zu den zur Verfügung stehenden Impfstoffen und gibt entsprechende Empfehlungen heraus. Bei näherem Interesse können die Empfehlungen der STIKO hier nachgelesen werden.

Medizinische Beratung

Bitte beachten Sie: Die Informationen dieser Seite und die Teilnahme an GrippeWeb ersetzen keinen Arztbesuch. GrippeWeb führt keinerlei ärztliche Beratungen durch. Wenn Sie eine medizinische Behandlung oder einen medizinischen Rat benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Bei der Erkrankung von Kindern, Personen mit chronischen Vorerkrankungen, Schwangeren oder älteren Personen sollten Sie erwägen, Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin frühzeitig zu kontaktieren.

Allgemeine Hygienetipps

Mit diesen einfachen Tipps kann man die Gefahr senken, sich mit krankheitsauslösenden Erregern anzustecken oder – wenn man schon krank ist – andere vor einer Übertragung zu schützen:

  • Regelmäßiges und gründliches Hände waschen
  • Hygienisch Husten (in die Armbeuge, nicht in die Hände)
  • Hände vom Gesicht fernhalten
  • Abstand halten (mind. 1,5 Meter)
  • Zuhause bleiben, wenn Sie krank sind
  • Familienmitglieder schützen
  • Regelmäßig lüften

Im Rahmen der Pandemie kam auch das Tragen von medizinischen Masken zum Einsatz. Grundsätzlich reduzieren sie aber bei jeder von Mensch zu Mensch durch die Luft übertragenen Erkrankung das Risiko einer Ansteckung.

Weitere Tipps finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) u.a. mit Grafiken zu Hygienetipps.
Mehr Informationen und hilfreiche Tipps zu GrippeWeb finden Sie auch in den häufig gestellten Fragen (FAQ).

Stand: 17.02.2023

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