RKI-internes Krisenmanagement
Um interne Reaktionen auf größere Ausbruchsgeschehen zu stärken, widmet sich das Robert Koch-Institut (RKI) der Weiterentwicklung des internen Krisenplans, der Organisation und Pflege von RKI-internen Krisenmanagementstrukturen wie der Koordinierungsstelle und des Lagezentrums sowie der Durchführung von Evaluierungen. Zudem werden Lehraktivitäten angeboten, darunter zum Beispiel eine Schulung für die Arbeit im Lagezentrum.
Grundriss und Ausstattung des epidemiologischen Lagezentrums des RKI. Quelle: © RKI
Das Lagezentrum des RKI wird in größeren epidemisch bedeutsamen Lagen aktiviert, um Informationen zu kanalisieren und zu filtern sowie die Krisenreaktion innerhalb und außerhalb des RKI zu koordinieren. Zentrale Aufgaben sind außerdem die Erstellung und Versendung des aktuellen epidemiologischen Lageberichtes an relevante Akteure (z. B. BMG) sowie die Dokumentation und Archivierung. Das Lagezentrum erfüllt somit in erster Linie organisatorische Aufgaben und unterstützt die inhaltliche Arbeit des RKI-Krisenstabes sowie der betroffenen Fachgebiete. Epidemisch bedeutsame Lagen, die die Aktivierung des Lagezentrums erfordern, sind in der Vergangenheit selten gewesen. Größere Einsätze fanden während der Influenzapandemie (H1N1) 2009 und während des EHEC/HUS-Ausbruchs 2011 statt. Im Januar 2020 wurde das Lagezentrum im Rahmen der COVID-19-Pandemie aktiviert.
Bei einer epidemisch bedeutsamen Lage mittleren Schweregrades oder bei kleineren Ereignissen, die zu einer erhöhten Arbeitsbelastung führen und Koordinierung benötigen, kann am RKI eine Koordinierungsstelle eingerichtet werden. Dies wurde in der Vergangenheit beispielsweise bei dem Ebolafieber-Ausbruch 2014/2015 gemacht. Die Krisenreaktionsfähigkeit wird aber auch außerhalb von Krisenzeiten trainiert, um die Einsatzfähigkeit im Ereignisfall zu verbessern.
Infektionsepidemiologische Lagen, bei denen RKI-Krisenmanagementstrukturen aktiviert wurden. Quelle: © RKI
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