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Elimination impfpräventabler Erkrankungen

Von einer Elimination spricht man, wenn eine Erkrankung durch entsprechende Maßnahmen nicht mehr in einer geographisch definierten Region vorkommt bzw. nur noch Einzelfälle aus Gebieten, in denen die Erkrankung noch auftritt, importiert werden. Eine Eradikation ist erreicht, wenn in allen Regionen der Welt die Elimination der Erkrankung gelungen ist. Diese Begriffe werden jedoch teilweise unterschiedlich in der Literatur verwendet.

Die Elimination einer Infektionskrankheit ist grundsätzlich möglich, wenn

  • wirksame und praktikable Interventionen (wie z.B. Impfstoffe), die eine Weiterverbreitung der Infektion verhindern können, zur Verfügung stehen;
  • gute diagnostische Methoden verfügbar sind, mit denen die Infektion identifiziert werden kann;
  • der Mensch das einzige Infektionsreservoir darstellt.

Je höher der Schutz gegen die Infektionen (Immunität) in der Bevölkerung ist, desto geringer wird das Risiko einer Übertragung des Erregers. Wenn diese Immunität in der Bevölkerung aufrechterhalten werden kann und einen bestimmten Prozentsatz übersteigt, dessen Höhe von der jeweiligen Erkrankung abhängig ist, ist eine Weiterverbreitung des Erregers in dieser Population (endemische Verbreitung) nicht mehr möglich. 1979 konnte zum ersten Mal eine Erkrankung durch ein Impfprogramm als weltweit eradiziert erklärt werden. Während in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts noch über 2 Millionen Menschen weltweit an den Pocken erkrankten und etwa 30% von ihnen verstarben, konnte diese Erkrankung durch intensive Impfaktivitäten in allen Regionen der Welt ausgerottet werden. Der Beweis, dass eine Infektion bei Erfüllung der oben genannten Kriterien von der Erde verschwinden kann, war erbracht.

Neben den oben aufgeführten grundsätzlichen Kriterien sind aber auch die Wahrnehmung der Risiken der zu verhütenden Infektion und die Akzeptanz der Impfungen in der Bevölkerung Voraussetzung eines Erfolges. Die Gefahren der Erkrankung sollten nach umfassender Information mit möglichen Risiken und dem Nutzen der Impfung von der Bevölkerung abgewogen werden können. Ferner sind ein hoher politischer Wille und ein erhebliches Engagement aller Akteure sowie ausreichend finanzielle Mittel notwendig. Um das Ziel der Elimination und Eradikation einer Erkrankung erreichen zu können, werden üblicherweise Aktivitäten in ein nationales Eliminationsprogramm eingebettet.

In der europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation stehen aktuell einige Erkrankungen auf der Liste der zu eliminierenden Erkrankungen. Dazu gehören Masern, Röteln und damit die konnatale Rötelnembryopathie, aber auch Hepatitis C und D. Die Elimination der Poliomyelitis konnte bereits in einigen WHO-Regionen erklärt werden (Amerika 1996, Westpazifik 2000, Europa 2002).

Die Weltgesundheitsorganisation verfolgt das Ziel, die Malaria bis 2030 weltweit zu eliminieren. Im Rahmen dieses Programms wurde in der WHO-Region Europa 2015 die Unterbrechung der autochthonen Malaria-Übertragung erreicht. Die Malaria-Elimination beruht auf Maßnahmen zur Vektorkontrolle und Behandlung von infektiösen Personen. Der seit Kurzem verfügbare Impfstoff spielt für die Eradikation aufgrund seiner begrenzten Wirksamkeit keine entscheidende Rolle. Eliminationsprogramme, die nicht auf Impfungen beruhen, gibt es darüber hinaus für einige Tropenkrankheiten, z.B. Dracunculose, Onchozerkose, lymphatische Filariose, Lepra, Schlafkrankheit.

Stand: 10.01.2019

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