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Joint External Evaluation (JEE)

Kontext

Insbesondere seit dem Ebolafieber-Ausbruch in Westafrika 2014/2015 empfiehlt die WHO im Rahmen der nationalen Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV 2005) ergänzend zur jährlichen, verpflichtenden Selbstauskunft zur Bewertung der Kapazitäten eines Landes, Gesundheitsrisiken vorzubeugen, diese zu erkennen und schnellstmöglich darauf zu reagieren, die freiwillige Durchführung einer sogenannten Joint External Evaluation (JEE). Weltweit haben bisher an die 100 Staaten an einer JEE teilgenommen, u.a. USA, Kanada, Australien, Belgien, Schweiz und Finnland.

Ziele einer JEE

Ziel der JEE ist, die Überwachungs-, Warn- und Krisenmanagementsysteme im teilnehmenden Land zu stärken. Neben dem Aufbau eines horizontalen und vertikalen Netzwerks relevanter Akteure bietet die JEE einen Rahmen, um Erfahrungen multisektoral auszutauschen und das Verständnis für die IGV zu vertiefen. Zugleich können in Diskussion zwischen nationalen und externen Expertinnen und Experten Stärken und Entwicklungspotentiale identifiziert werden. Diese bilden die Basis für einen Bericht der Expertengruppe, der in Abstimmung mit dem Land veröffentlicht wird. Die Teilnahme an einer JEE trägt damit zur Stärkung der Transparenz in der internationalen Gesundheitssicherheit bei.

Prozess einer JEE

Die JEE sieht vor, dass teilnehmende Länder zunächst ihre eigenen Kapazitäten in einem sektorenübergreifenden Prozess bewerten.
Diese Vorbewertung wird im weiteren Verlauf mit geladenen Expertinnen und Experten anderer Staaten und der WHO besprochen (Dauer in der Regel 5 Tage). Zusätzlich zu den Themengesprächen finden Besichtigungen relevanter Einrichtungen, z.B. Behörden, Labore, Grenzübergangsstellen oder Krankenhäuser, statt. Das externe Expertenteam korrigiert ggf. die nationale Voreinschätzung. Das jeweils zuständige Regionalbüro der WHO koordiniert die Auswahl der internationalen Expertinnen und Experten. Als Ergebnis der Evaluation wird ein Bericht verfasst, der für jedes technische Gebiet spezifische Stärken und Entwicklungspotentiale darstellt. Der Bericht wird in Abstimmung mit dem jeweils evaluierten Land veröffentlicht.

JEE-Tool

Als Basis für die interne Selbsteinschätzung und externe Evaluierung beinhaltet das JEE-Tool 49 Indikatoren zu 19 Themenbereichen, welche in die 4 Kerngebiete (Prävention, Erkennung, Reaktion sowie IGV-bezogene Gefahren und Grenzübergangsstellen) eingeteilt werden (Abb. 1). Für die Bewertung sind jeweils 5 Erfüllungsgrade (sog. „level“ oder „attributes“) definiert. Begleitend enthält das Erhebungsinstrument eine Reihe von Zusatzfragen, die die Diskussion zwischen nationalen und internationalen Expertinnen und Experten zu den Indikatoren anregen und erleichtern sollen.

Abbildung 1: Komponenten des IGV Monitoring and Evaluation Framework der WHO. Quelle: RKI Abbildung 1: Komponenten des IGV Monitoring and Evaluation Framework der WHO. Quelle: RKI

Abbildung 2: Darstellung der 19 Themenbereiche aus den Kerngebieten Prävention, Erkennung, Reaktion sowie IGV-bezogene Gefahren und Grenzübergangsstellen, JEE-Tool, Version 2. Quelle: RKI Abbildung 2: Darstellung der 19 Themenbereiche aus den Kerngebieten Prävention, Erkennung, Reaktion sowie IGV-bezogene Gefahren und Grenzübergangsstellen, JEE-Tool, Version 2. Quelle: RKI

JEE in Deutschland

Vom 25.-29.11.2019 hat sich Deutschland erstmals im Rahmen einer „Joint External Evaluation (JEE)“ freiwillig durch die WHO und externe Expertinnen und Experten aus anderen Ländern evaluieren lassen. Insgesamt sind in die Vorbereitung der JEE in Deutschland über 100 Expertinnen und Experten aus verschiedensten Sektoren und Ebenen involviert. Durch die JEE sollen in Deutschland Stärken und Entwicklungspotentiale in der Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) identifiziert werden.

Stand: 06.06.2023

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