Infektionsmedizinische und chirurgische Herausforderungen durch Carbapenem-resistente bakterielle Erreger bei der Versorgung Kriegsverletzter aus der Ukraine
Zivile Opfer des Krieges in der Ukraine müssen aufgrund der Überlastung des lokalen Gesundheitssystems zunehmend auch nach Deutschland ausgeflogen und hier medizinisch versorgt werden. Aufgrund von Hygienedefiziten und dem sehr breiten, kalkulierten Antibiotikaeinsatz bei zeitgleich offener Wundbehandlung in ukrainischen Militärkrankenhäusern wird das Risiko für schwerwiegende Wundinfektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) bei Übernahme der Patientinnen und Patienten als hoch beschrieben. Insofern kommt der Surveillance mit risikoadaptiertem Screening auf MRE, welches am Universitätsklinikum Leipzig seit 2012 durchgeführt wird, eine große Bedeutung zu. Im Epidemiologischen Bulletin 36/2022 werden die Komplexität der Versorgung kriegsverletzter und anderer Patientinnen und Patienten aus der Ukraine sowie die damit einhergehenden Infektions- und Resistenzprobleme dargestellt und auf die Notwendigkeit eines interdisziplinären und -professionellen Managements hingewiesen.
Veröffentlicht: Epidemiologisches Bulletin 36/2022 (PDF, 3 MB, Datei ist nicht barrierefrei)