Epidemiologisches Bulletin 30/2016
Tetanus-Todesfall bei ungeimpfter Rentnerin – ein Fallbericht aus Bayern
Im Epidemiologischen Bulletin 30/2016 ist ein Fallbericht aus Bayern über einen Tetanus-Todesfall bei einer ungeimpfter Rentnerin erschienen. Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch ein Toxin des Bakteriums Clostridium tetani verursacht. Die Sporen von C. tetani kommen ubiquitär, vor allem im Erdreich vor. Bereits Bagatellverletzungen (wie z.B. eine oberflächliche Verletzung der Haut durch Holzsplitter) reichen aus, um sich mit dem Erreger zu infizieren.
Tetanus kann effektiv durch eine Impfung verhindert werden. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die Grundimmunisierung gegen Tetanus in den ersten 14 Lebensmonaten sowie zwei Auffrischimpfungen im Kindes- und Jugendalter. Im Erwachsenenalter sollte alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung erfolgen. Bei entsprechender Indikation sollte eine Tetanusimpfung immer als Kombinationsimpfung mit Diphtherie-, Pertussis- und ggf. Poliomyelitis-Komponente verabreicht werden.
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Ausschreibung von Nationalen Referenzzentren
Zum weiteren Ausbau infektionsepidemiologischer Netzwerke und zur Fortentwicklung effektiver Präventions- und Bekämpfungsstrategien bei Infektionskrankheiten sind für das Robert Koch-Institut zusätzliche ausgewiesene Fachexpertise und labordiagnostische Erfahrung erforderlich, die durch Nationale Referenzzentren (NRZ) erbracht werden. Im Epidemiologischen Bulletin 30/2016 werden das NRZ für tropische Infektionserreger und das NRZ für für Papillom- und Polyomaviren ausgeschrieben. Interessierte, leistungsfähige Institutionen werden gebeten, bis zum 19. August 2016 ein Konzept für das jeweilige NRZ einzureichen.
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Bekanntmachung: Laborvergleich zur Ribotypisierung und Resistenztestung von Clostridium-difficile-Isolaten
Mit der Bekanntmachung im Epidemiologischen Bulletin 30/2016 lädt das Konsiliarlabor für C. difficile in Homburg/Saar interessierte Labore zu einem kostenlosen Laborvergleich ein, um die eigenen Typisierungsdaten und Ergebnisse der Resistenztestung von C.-difficile-Isolaten evaluieren zu lassen. Clostridium difficile stellt den häufigsten Erreger nosokomial erworbener Durchfälle dar. Durch eine molekulargenetische Analyse lassen sich verschiedene Isolate typisieren. Die molekulargenetische Typisierung ist wichtig für die Charakterisierung besonders virulenter Ausbruchsstämme bei Patienten mit schweren meldepflichtigen Erkrankungen oder bei Verdacht auf einen Ausbruch.
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