Biologische Gefahren
Vorbeugen, erkennen und den Schaden begrenzen
Gefahrenlagen, die durch den Einsatz bestimmter Substanzen oder Agenzien entstehen, können natürlich bedingt sein, unbeabsichtigt oder gezielt verursacht werden. Unterschieden werden diese nach dem auslösenden Stoff: chemisch - biologisch - radiologisch - nuklear - explosiv (CBRNE).
Am Robert Koch-Institut steht der Umgang mit Gefahrenlagen biologischen Ursprungs im Fokus. Nach Fock (2007) zeichnen diese folgende Merkmale aus:
- Auslöser und Auswirkungen zeitversetzt: Die eigentliche Krisensituation wird meist nicht unmittelbar nach dem Initialereignis erkennbar, sondern entwickelt sich zeitversetzt, z.B. wenn bei übermäßig vielen Personen ein spezielles Krankheitsbild diagnostiziert wird.
- Variables Gefahrenpotential: Die tatsächliche Gefährdungslage ist aufgrund der Vielzahl relevanter Agenzien, ihrer Überträger und Vektoren sowie Ausbringungsmethoden und -mittel äußerst variabel.
- Eigenständige Weiterentwicklung und Verbreitung: Die Krisenlage kann sich durch Kontamination und (Sekundär- und Tertiär-)Infektionen von Personen, die am ursprünglichen Ereignis nicht beteiligt waren, verstärken.
- Folgenreiche Schutzmaßnahmen: Zur Eindämmung der Gefahr können Maßnahmen ergriffen werden, die das Gemeinwohl über individuelle Rechte stellen.
Die Folgen einer Freisetzung oder eines natürlichen Ausbruchs hochpathogener Agenzien können schwerwiegend sein. Deshalb beschäftigt sich das Zentrum für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene (ZBS) des Robert Koch-Instituts mit anwendungs- und maßnahmenbezogener Forschung, u.a. in den Bereichen Epidemiologie, Diagnostik, Prävention sowie Risiko- und Krisenmanagement. Ziel ist es, Erkrankungen und deren Ausbreitung zu verhindern und dadurch die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Stand: 01.02.2014