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Mpox-Seroprävalenz-Studie bei Männern und Trans*Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko in Berlin

Ziele

Wie hoch ist der Anteil von Männern und Trans*Personen mit erhöhtem Mpox-Infektionsrisiko, die in Berlin leben, die sich seit Beginn des Mpox-Ausbruchs im Mai 2022 mit Mpox infiziert haben und wie hoch ist derzeit in Berlin die Impfrate bei dieser Personengruppe mit häufig wechselnden Sexualpartnern? Dies sind die Kernfragen, die das RKI mit dieser Seroprävalenzstudie beantworten möchte.

Da ein unbekannter Anteil der Mpox-Infektionen asymptomatisch verläuft und nicht alle Infektionen diagnostiziert werden, ist es für das RKI von großem Interesse herauszufinden, wie stark sich das Monkeypox-Virus in Berlin tatsächlich ausgebreitet hat. Mit einem am RKI neu entwickelten Testverfahren möchten wir Antikörper, die sich in Folge einer Infektion gebildet haben, von Antikörpern unterscheiden, die sich nach einer Impfung gebildet haben. Auf Grundlage dieser Daten soll abgeschätzt werden, wie groß die verbleibende Suszeptibilität für Mpox in dieser Population ist.

Hintergrund

Im Mai 2022 begann in Berlin ein Ausbruch von Mpox mit rasch ansteigenden Fallzahlen. Im Rahmen des Ausbruchs waren vor allem Männer betroffen, die angaben, Sex mit Männern gehabt zu haben (MSM). Nach einem Spitzenwert von 684 Mpox-Meldungen aus Berlin im Juli 2022 gingen seit August die Fallzahlen dann bundesweit deutlich zurück, und derzeit werden nur noch sporadisch einzelne Fälle berichtet. Seit Juli 2022 wurden Impfungen mit MVA (Jynneos®) für Männer mit wechselnden Sexualpartnern angeboten. Bis Ende 2022 wurden mindestens 25.000 Impfungen in Berlin berichtet.

Bislang ist unklar, wie hoch der Anteil der sexuell aktiven MSM ist, die eine Immunantwort nach einer Mpox-Infektion oder nach einer MVA-Impfung entwickelt haben. Diese Informationen bilden aber eine wichtige Grundlage, z.B. um einen möglichen Schutz dieser Population gegenüber zukünftigen Mpox-Infektionen abzuschätzen. Es ist darüber hinaus auch noch unklar, wie viele nicht-diagnostizierte Mpox-Infektionen auftraten (Dunkelziffer).

Methodik

Zwischen Anfang April und Anfang Juni wurden 1.130 Studienteilnehmer in Berliner Schwerpunktpraxen und Checkpoints rekrutiert.

Gegenwärtig (Stand Mitte August 2023) erfolgt die Testung der Serumproben der Studienteilnehmer mit Hilfe eines von RKI-Wissenschaftlern in Kooperation mit dem Konsiliarlabor für Pockenviren am RKI entwickelten Multiplex-Assay. Durch die Testung verschiedener Antigene ermöglicht der Assay eine Aussage darüber, ob nachgewiesene Antikörper bei seropositiven Probanden mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine kürzlich durchgemachte Infektion induziert wurden oder ob das Profil der Antikörper-Bindung auf eine erfolgte Impfung mit dem MVA-Impfstoff hinweist.

Die Studienteilnehmer wurden zusätzlich mit einem Online-Fragebogen zu Impfungen und erfolgten Mpox-Diagnosen befragt, so dass auch eine Unterscheidung zwischen klinisch diagnostizierten und undiagnostizierten Infektionen möglich ist. Der Fragebogen enthält des Weiteren Fragen zu Motiven für eine Nicht-Wahrnehmung des Mpox-Impfangebots, zum aktuellen Sexualverhalten/Partnerzahlen und zu eventuellen Mpox-bedingten Verhaltensänderungen.

Nach Durchführung der Probentestung erfolgt eine Verknüpfung der Laborergebnisse mit den Fragebogenangaben und die Auswertung und Publikation der Ergebnisse.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie wurden am 14.10.2024 in der Fachzeitschrift BMC Infectious Diseases veröffentlicht: "A seroprevalence study indicates a high proportion of clinically undiagnosed MPXV infections in men who have sex with men in Berlin, Germany".

Ansprechpartner: Dr. Ulrich Marcus (MarcusU@rki.de)

Stand: 28.10.2024

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