Migration und Gesundheit
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Im Jahr 2020 hatte dem Mikrozensus zufolge mehr als jede vierte in Deutschland lebende Person (26,7%) einen sogenannten Migrationshintergrund, im Kindes- und Jugendalter liegt dieser Anteil bei knapp 40 Prozent [1]. Gemäß der Definition des Statistischen Bundesamtes hat eine Person dann einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens eines ihrer Elternteile ohne die deutsche Staatsangehörigkeit geboren wurde [1].
Bei der so definierten Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund handelt es sich um einen sehr heterogenen Personenkreis. Unterschiede gibt es beispielsweise im Hinblick auf die Zuzugsmotive, die Aufenthaltsdauer in Deutschland oder in den Lebenslagen, beispielsweise geprägt durch Zugang zu Bildung, Arbeitsmarkt oder der Gesundheitsversorgung. Neben diesen strukturellen Bedingungen spielen weitere, individuelle Faktoren eine Rolle für die gesundheitliche Lage, wie beispielsweise Deutschkenntnisse, Zugehörigkeitsgefühle oder auch Diskriminierungserfahrungen.
Das Robert Koch-Institut erhebt im Rahmen des Gesundheitsmonitorings regelmäßig Daten zur gesundheitlichen Lage möglichst aller in Deutschland lebenden Bevölkerungsgruppen. Um Personen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte bevölkerungsanteilig und möglichst in all ihrer Diversität in das Gesundheitsmonitoring am Robert Koch-Institut einzubinden, werden spezielle Anstrengungen unternommen und Methoden und Standards hinterfragt und (neu) konzipiert.
Quellen:
[1] Statistisches Bundesamt (Destatis) (2021). Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Ergebnisse des Mikrozensus 2020. Fachserie 1 Reihe 2.2. Wiesbaden.
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