Forschungsprojekte IMIRA (Improving Health Monitoring in Migrant Populations)
Deutschland ist ein Einwanderungsland und 2022 hatte etwa jede vierte in Deutschland lebende Person eine Einwanderungsgeschichte. Um die Einbeziehung von Menschen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte in das Gesundheitsmonitoring und die Gesundheitsberichterstattung sowie die Grundlagen für differenzierte Analysen zu verbessern, wurden die Forschungsprojekte IMIRA und IMIRA II am Robert Koch-Institut durchgeführt.
Das Forschungsprojekt IMIRA
Projektleitung: Dr. Claudia Hövener
Laufzeit: 01.07.2016 bis 31.12.2019
Auftraggeber/ Finanzierung: Bundesministerium für Gesundheit
Kurzzusammenfassung: Im Rahmen des Projektes IMIRA wurden insgesamt acht Teilprojekte durchgeführt. Zunächst wurde der aktuelle Forschungsstand zu Herausforderungen und Strategien in der Erreichbarkeit und Einbindung von Menschen mit Migrationsgeschichte in die Gesundheitsforschung und Epidemiologie aufgearbeitet. Im Rahmen der Methodenentwicklung wurden Methoden und Konzepte über- und neu erarbeitet, um die Gesundheit von Menschen mit Migrationsgeschichte und die dafür relevanten Faktoren umfassender und differenzierter zu beschreiben. Es wurden zwei Machbarkeitsstudien durchgeführt, um Methoden und Strategien zu erproben, wie Menschen mit Migrationsgeschichte zum einen besser in Gesundheitsbefragungen einbezogen werden können, und zum anderen wie sprachliche Barrieren zwischen Teilnehmenden und medizinischem Personal im Rahmen von Untersuchungsstudien adressiert werden können. Des Weiteren wurde ein Berichtskonzept für die Gesundheitsberichterstattung erarbeitet und geprüft, inwiefern Sekundärdaten sowie Daten des Sozio-oekonomischen Panels für Analysen zur gesundheitlichen Lage von Menschen mit Migrationsgeschichte genutzt werden können. Es wurden Kooperationen im Rahmen des Projekts umgesetzt, gemeinsame Forschungsergebnisse erarbeitet und Vernetzungsmöglichkeiten in Deutschland und im europäischen Ausland geschaffen, z.B. zwischen dem Robert Koch-Institut und relevanten Akteurinnen und Akteuren im Forschungsfeld Migration und Gesundheit, wie Universitäten, Forschungseinrichtungen oder dem öffentlichen Gesundheitsdienst. Das Projekt wurde von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet.
Eine ausführliche Projektbeschreibung sowie die Ergebnisse finden sich im Projektabschlussbericht.
Das Forschungsprojekt IMIRA II und die Befragungsstudie GEDA Fokus
Projektleitung: Dr. Claudia Hövener
Laufzeit: 01.04.2019 bis 30.06.2023
Auftraggeber/ Finanzierung: Bundesministerium für Gesundheit
Kurzzusammenfassung: Ziel des Projektes IMIRA II war es, die aktuelle gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationsgeschichte differenziert zu beschreiben. Basierend auf den Erkenntnissen aus dem Projekt IMIRA wurde die Befragungsstudie Gesundheit in Deutschland aktuell: Fokus (GEDA Fokus) unter in Deutschland lebenden Erwachsenen mit italienischer, kroatischer, polnischer, syrischer oder türkischer Staatsangehörigkeit konzipiert und durchgeführt (November 2021 bis Mai 2022). Die erhobenen Daten ermöglichen erstmals differenzierte Analysen zum Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen nach soziodemografischen, sozioökonomischen sowie migrationsbezogenen Determinanten. Das Projekt wurde von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet.
Eine ausführliche Projektbeschreibung sowie die Ergebnisse finden sich im Projektabschlussbericht.