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Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion

Stand: 29.2.2024

Welche Krankheiten können in Deutschland durch Zecken übertragen werden?

Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den bedeutendsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland gehört zum einen die Borreliose, eine Bakterieninfektion, die in erster Linie durch die Borrelia burgdorferi verursacht wird und bundesweit vorkommt. So werden beispielsweise ca. 3% der 3- bis 6-Jährigen und 7% der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen. Zum anderen gehört die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) dazu, die durch FSME-Viren verursacht wird und hauptsächlich im süddeutschen Raum vorkommt. Hierzu veröffentlicht das RKI jährlich eine Karte der Haupt-Endemiegebiete [www.rki.de/fsme-karte]. Weitere durch Zecken auf Menschen übertragene Erkrankungen wie die humane granulozytäre Anaplasmose, die Babesiose oder verschiedene Rickettsiosen wurden bislang in Deutschland nicht oder nur selten beobachtet.

Stand: 29.01.2018

Wann kommen Zecken vor?

Zecken sind mehrjährige Tiere. Aktiv sind sie ab einer Temperatur von etwa 8 Grad.Abhängig von Art und Stadium kann man Zecken das ganze Jahr hinüber finden. Die größte Aktivität findet sich aber im Frühling und Herbst. FSME tritt in Abhängigkeit von der Aktivität der virustragenden Zecken bevorzugt im Frühjahr, Sommer und Herbst auf. Bei warmer Witterung können Infektionen vereinzelt auch im Winter auftreten. Das saisonale Vorkommen von Borreliose ist vergleichbar.

Stand: 19.12.2019

Welche Zeckenarten übertragen in Deutschland Krankheitserreger?

Die häufigste Zeckenart ist Ixodes ricinus (gemeiner Holzbock); sie ist der Wirt für Borrelien, FSME-Viren (FSMEV) und Anaplasmen. Zum Ixodes ricinus Komplex gehört auch die neu in Deutschland beschriebene Zeckenart Ixodes inopinatus. Die Möglichkeit der Übertragung von Krankheitserregern kann noch nicht abgeschätzt werden, weil die Art erst 2014 beschrieben wurde und bis dahin als eine im Mittelmeerbecken vorkommende Form von Ixodes ricinus angesehen wurde. Eventuelle Beziehungen zu Krankheitserregern wurden demnach dem Ixodes ricinus zugeschrieben.

Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus) befallen nur selten den Menschen und übertragen z.B. Babesien, FSMEV und Rickettsien. Reliktzecken (Haemaphysalis concinna) sind auf ganz Deutschland gesehen sehr selten, es gibt aber nahe der polnischen Grenze stabile Populationen. Die Übertragung von Krankheitserregern ist für Deutschland noch nicht beschrieben, die Zecke gilt aber als Überträger für FSMEV, Francisella tularensis und Rickettsien. Auwald- oder Reliktzecken sind selten und machen nach Untersuchungen des Robert Koch-Instituts etwa ein bis zwei Prozent der Zeckenstiche aus.

Stand: 04.02.2019

Wie gefährlich sind Hyalomma-Zecken, die ab und zu in Deutschland gefunden werden?

Die Zeckengattung Hyalomma ist üblicherweise in Teilen Asiens und Afrikas sowie in einigen Regionen Südosteuropas verbreitet. Insgesamt sind 27 verschiedene Arten bekannt. Die Tiere sind etwa doppelt so groß wie Ixodes ricinus (der gemeine Holzbock). Charakteristisch sind die gestreiften Beine, mit denen die Zecken schnell und aktiv auf ihre Beute zukrabbeln können. Hyalomma-Zecken können gefährliche Krankheitserreger in sich tragen – darunter das Krim-Kongo-Virus, das beim Menschen das schwere, bisweilen sogar tödliche Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber (CCHF) verursacht.

Seit 2007 findet man Hyalomma-Zecken auch in einigen Jahren und einigen Regionen in Deutschland. Sie gelangen als Larven und Nympen mit Zugvögeln im Frühjahr nach Deutschland und entwickeln sich im Sommer zu adulten Hyalommazecken. Die meisten adulten Tiere treten daher meist im Sommer und Spätsommer auf. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 19 Exemplare aus acht unterschiedlichen Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein) dem RKI übermittelt bzw. ans RKI geschickt. 2019 hat das RKI sechs Funde registriert (Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg Nordrhein-Westfalen und Sachsen), von denen einige mit Rickettsia aeschlimanni belastet waren. 2020 wurde eine Hyalomma-Zecke aus Thüringen ans RKI gesendet, 2021 zwei (aus Nordrhein-Westfalen und Bayern), 2022 waren es 14 (aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt). 2023 wurde bislang eine Hyalomma-Zecke aus Thüringen ans RKI geschickt. Molekularbiologische Untersuchungen (Barcoding) und Untersuchung auf Pathogene sind im Gange.

In Deutschland wurden bislang nur die beiden Hyalomma-Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes gefunden. Adulte Tiere dieser Arten sind ab Temperaturen von etwa 12 Grad Celsius aktiv, tiefere Temperaturen scheinen die Tiere jedoch nicht zwangsläufig zu behindern, wie Funde aus den Herbstmonaten zeigen.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass jedes Jahr Millionen von Hyalomma-Larven oder –Nymphen mit Zugvögeln nach Deutschland gelangen. Trotzdem werden vergleichsweise wenige adulte Hyalomma-Zecken gefunden bzw. berichtet. Auch wenn bereits vereinzelt Nymphen gefunden wurden, die in Deutschland geschlüpft sein müssen, ist bislang unklar, ob langfristig eine Hyalomma-Population in Deutschland entstehen kann. Weiter steigende Temperaturen und eine zunehmend geringere Luftfeuchtigkeit könnten jedoch dazu beitragen.

Gefundene Hyalomma-Zecken können (fixiert mit einem Klebestreifen auf Papier) ans RKI geschickt werden: Robert Koch-Institut, ZBS 1 –„Zecke“, Seestraße 10, 13353 Berlin.

Stand: 26.05.2023

Wie gelangen die Zecken auf den Menschen?

Die in Deutschland häufigsten Ixodes-Zecken (gemeiner Holzbock) kommen praktisch überall vor, wo es Pflanzen gibt, auch in Gärten oder Parks. Die Zecke klettert auf eine exponierte Stelle wie einen Grashalm oder ein Gebüsch oder herumliegendes Totholz. Wenn ein Tier oder ein Mensch vorbeikommt, wird sie bei Kontakt abgestreift und hält sich fest. Zecken fallen nicht von Bäumen noch können sie springen. Die meisten Zecken warten in einer Höhe von weniger als einem Meter, häufig sogar nur zwischen 10 und 50 cm über dem Boden. Anders als die Ixodes-Zecken krabbeln Auwald-, Relikt- und Hyalommazecken aktiv auf den Menschen zu.

Stand: 04.02.2019

Spricht man bei Zecken von einem Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Der biologische Mechanismus mit dem die Zecke bei Tieren und Menschen Blut entnimmt kommt eher einem "Stechen" als einem "Beißen" nahe. Der Begriff Zeckenstich hat sich in den letzten Jahren in der deutschsprachigen wissenschaftlichen Literatur durchgesetzt.

Stand: 04.02.2019

Wohin stechen Zecken bevorzugt?

Der Saugakt von Ixodes ricinus dauert mehrere Tage (Larve: 2-4 Tage, Nymphe: 3-5 Tage, Adulte: 6-8 Tage). Da sie während dieser Zeit ständig der Gefahr ausgesetzt sind, vom Wirt herausgerissen oder zerbissen zu werden, suchen sie sich dafür eine möglichst geschützte Stelle aus. Beim Menschen stechen Zecken am Kopf (Haaransatz, Ohren), häufig aber auch an anderen geschützten Stellen, z.B. Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle. Auch eng anliegende Kleidung wird von der Zecke offensichtlich als geschützter Ort wahrgenommen und so stechen Zecken ebenso im Hüftbereich, wo die Hose aufliegt oder z.B. unter dem Uhrarmband. Da die Wahl der Einstichstelle für das Überleben der Zecke von so hoher Bedeutung ist, sticht diese nicht sofort zu, wenn sie auf der Haut angelangt ist. Vielmehr läuft sie auch für längere Zeit auf dem Körper umher um eine passende Stichstelle zu finden. Dies kann bis zu einer Stunde oder länger dauern.

Stand: 29.01.2018

Gibt es Menschen, die für Zecken besonders attraktiv sind?

Während Forscher herausgefunden haben, dass Menschen mit einem hohen Anteil an Milchsäure auf ihrer Haut besonders attraktiv für Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) sind, ist diesbezügliches für heimische Zeckenarten nicht bekannt. Vielmehr dürfte das menschliche Verhalten von weitaus größerer Bedeutung dafür sein, ob er häufig von Zecken gestochen wird oder nicht. In der Regel ist es nicht die Zecke, die auf den Menschen zu läuft, sondern der Mensch, der sich die Zecken von der Vegetation abstreift. Demzufolge erhöht häufiger Kontakt mit niedriger Vegetation die Wahrscheinlichkeit, eine Zecke einzufangen. Dies trifft naturgemäß besonders auf spielende Kinder zu. Auch wer abseits der Wanderwege durch Gebüsch geht, hat ein erhöhtes Risiko.

Stand: 28.11.2012

Wie hoch ist das Risiko, nach einem Stich an FSME oder Borreliose zu erkranken?

Auch in den FSME-Risikogebieten Deutschlands sind nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass das Virusvorkommen in den Zecken kleinräumig sehr stark schwanken kann, im Mittel tragen in FSME-Risikogebieten 0,1% bis 5 % der Zecken FSME-Viren in sich. Hieraus ein Erkrankungsrisiko nach einem einzelnen Zeckenstich abzuleiten, ist nicht möglich. Viele FSME-Infektionen verlaufen zudem ohne sichtbare oder mit milden Symptomen.

Das Vorkommen von Borrelien in Zecken schwankt kleinräumig sehr stark und kann bis zu 30% betragen. Nach Untersuchungen aus Deutschland und der Schweiz wurde nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6% der Betroffenen eine Borrelien-Infektion nachgewiesen, charakterisiert durch die sogenannte Serokonversion, also das Auftreten von Antikörpern im Blut. Nur ein kleiner Teil der Infizierten erkrankt. Insgesamt ist bei 0,3 bis 1,4% der Zeckenstiche mit Krankheitssymptomen zu rechnen (Nahimana et al 2004; Heininger et al 1993; Maiwald et al 1998; Paul et al 1987).

Stand: 29.01.2018

Wie kann ich mich vor Zeckenstichen schützen?

Bei Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz, bietet das Tragen geschlossener Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel) einen gewissen Schutz. Dadurch wird es einer Zecke erschwert, eine geeignete Hautstelle für eine Blutmahlzeit zu finden. Werden die Hosenbeine zudem in die Socken gesteckt, ist die Zecke gezwungen, auf der Kleidung nach oben zu laufen, was ihre Auffindung erleichtert. Die Anwendung von Repellentien (Akarizide) auf der Haut schützt ebenfalls, dieser Schutz ist aber zeitlich begrenzt. Falls geeignet (keine Fleckenbildung) sollten Repellentien auch auf die Kleidung aufgetragen werden. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden und diese sofort entfernt werden. Insbesondere sollte man Kinder nach dem Spielen im Freien gründlich untersuchen. Zecken bevorzugen Stichstellen wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle. Das Tragen von heller Kleidung erleichtert das Auffinden von Zecken. Katzen sollten bei Freigang im Grünen auch Repellentien zur Zeckenabwehr erhalten.

Stand: 29.01.2018

Warum ist das Absuchen nach Zecken wichtig?

Da Zecken nicht sofort zustechen, sondern auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle zunächst auf dem Körper bzw. der Kleidung umher laufen, können sie durch regelmäßiges Absuchen bereits vor dem Stechen entfernt werden. Nach einem Einstich dauert es bis zu 1 bis 2 Tagen, bis Borrelien übertragen werden. Die Übertragung von FSME-Viren erfolgt dagegen schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich. Das rechtzeitige Entfernen von Zecken vermindert also vor allem das Risiko einer Infektion mit Borrelien erheblich.

Stand: 29.01.2018

Ist Duschen nach einem Aufenthalt in einem mit Zecken belasteten Gebiet sinnvoll, um Zeckenstiche zu vermeiden?

Da Zecken nicht sofort zustechen (siehe auch "Warum ist das Absuchen auf Zecken so wichtig?"), könnten sie eventuell auch durch Duschen abgewaschen werden. Das Duschen kann das Absuchen aber nicht ersetzen, sondern sollte nur ergänzend durchgeführt werden. Hat die Zecke bereits gestochen, ist das Duschen in keinem Fall geeignet, um die Zecke zu entfernen.

Stand: 29.01.2018

Wie wird eine Zecke richtig entfernt?

Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sollte die Zecke sobald wie möglich herausgezogen werden. Dabei sollten möglichst alle Teile der Zecke entfernt werden, um eine Entzündung zu vermeiden. Hierzu greift man die Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument nahe der Hautoberfläche, also an ihren Mundwerkzeugen (niemals am vollgesogenen Körper!) und zieht sie langsam aus der Haut. Die Zecke darf auf keinen Fall vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt. Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde empfohlen. Eine Bilderserie "Entfernung einer Zecke" finden Sie auf den Internetseiten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Falls kein Zeckenentfernungsinstrument oder Desinfektionsmittel zur Hand ist sollte die Zecke trotzdem sofort entfernt werden (z.B. mit dem Fingernagel), da so der Übergang von Krankheitserregern verhindert werden kann.

Stand: 29.02.2024

Was ist nach einem Zeckenstich zu beachten?

Um die eventuelle Ausbildung eines roten Infektionsrings (sogenannte Wanderröte; fachsprachlich Erythema migrans: ein früher Hinweis auf eine beginnende Borreliose) in der Haut besser verfolgen zu können, empfiehlt es sich, die Einstichstelle regelmäßig zu beobachten. Auch ein Foto von der Stichstelle kann hilfreich sein. Sollte nach einigen Tagen bis Wochen eine deutliche ringförmige Hautrötung, typischerweise im Zentrum blasser als am Rand, entstehen und sich ausweiten, sollte ein Arzt zwecks weiterer Abklärung aufgesucht werden. In einigen Fällen erscheint nur eine unspezifische Hautrötung, die wandert.

Sollte man in den 7 bis 14 Tagen nach einem Zeckenstich und einem Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen entwickeln sollte gegebenenfalls ein Arzt konsultiert werden. Eine generelle Antibiotikatherapie nach einem Zeckenstich wird nicht empfohlen, sie ist erst bei einem begründeten Borrelioseverdacht (Wanderröte und/oder neurologische Symptome oder massive Gelenkschwellung) angezeigt.

Stand: 29.01.2018

Ist eine Untersuchung einer Zecke auf Infektionserreger nach einem Stich sinnvoll?

Eine Untersuchung von Zecken auf Infektionserreger wie Borrelien oder FSME-Viren wird nicht als sinnvoll angesehen. Ein positiver Nachweis von Borrelien bzw. FSME-Viren in der Zecke lässt keine Schlüsse zu, dass es auch zu einer Infektion der betroffenen Person gekommen ist, sodass aus diesem Befund auch keine weiteren Behandlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Wegen der unterschiedlichen Nachweisempfindlichkeiten der jeweils verwendeten Untersuchungsmethoden kann zudem bei einem negativen Untersuchungsergebnis auch nicht ausgeschlossen werden, dass es dennoch zu einer Infektion mit Borrelien oder FSME-Viren gekommen ist. Ferner könnte eine Übertragung durch weitere, unbemerkte Zeckenstiche erfolgt sein.

Für die FSME ist keine gezielte medizinische Therapie verfügbar, so dass der Nachweis von FSME-Viren in einer Zecke keine prophylaktischen Maßnahmen nach sich ziehen würde.

Stand: 29.01.2018

Besteht ein Infektionsrisiko für ein ungeborenes Kind, wenn die Mutter von einer Zecke gestochen wurde?

Die Übertragung einer FSME-Infektion von einer infizierten Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind erscheint möglich. Derartige Fälle wurden jedoch noch nicht beschrieben. Ob und welche Folgen dies für das ungeborene Kind hätte, ist zudem unklar. Auch eine Übertragung der Infektion von einer mit FSME infizierten Mutter über die Muttermilch erscheint möglich, da von FSME infizierten Säugetieren bekannt ist, dass das Virus über die Muttermilch übertragen werden kann. In der Fachliteratur sind jedoch keine derartigen Fälle bei Säuglingen beschrieben. Grundsätzlich spricht ein Zeckenstich in einem Risikogebiet nicht gegen das Stillen, da die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion relativ gering ist (siehe auch "Wie hoch ist das Risiko, nach einem Stich an FSME zu erkranken?"). Frauen, die in einem FSME-Risikogebiet mit Zecken in Kontakt kommen könnten, sollten möglichst noch vor ihrer Schwangerschaft vollständig geimpft werden, da dieser sowohl vor der theoretisch möglichen Übertragung des Erregers während der Schwangerschaft als auch vor einer Übertragung über die Muttermilch schützen würde. Zudem werden FSME-Antikörper einer geimpften Mutter auf den Fötus übertragen, so dass nach der Geburt zumindest vorübergehend ein Nestschutz bestehen dürfte.

Stand: 28.11.2012

Können Borrelien oder FSME-Viren auch auf anderen Wegen übertragen werden?

Es sind keine belastbaren Studien bekannt, die eine Übertragung von Borrelien oder FSME-Viren durch andere Wirtstiere etwa Mücken belegen würden. Die Übertragung von FSME durch den Verzehr von Rohmilch oder Rohmilchprodukten wie Käse, insbesondere von Ziegen aus FSME-Endemiegebieten wurden wiederholt beschrieben, z.B. in osteuropäischen Ländern. In Österreich und Deutschland wurden Einzelfälle beobachtet. Dieser Übertragungsweg kann durch die Verwendung von pasteurisierter Milch vermieden werden. FSME-Viren und Borreliose-Bakterien werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

Stand: 29.01.2018

Wo findet man weitere Informationen?

Die Seite Zeckenübertragene Erkrankungen ist unter www.rki.de/zecken zu finden. Informationen zum Zeckenschutz bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf der Seite https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/zeckenschutz0/ an. Erregersteckbriefe zu Borreliose und FSME hat die BZgA auf infektionsschutz.de veröffentlicht. Informationen zu Borreliose und FSME enthalten die Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Borreliose und zur FSME-Impfung. Sie sind auf den A-Z-Seiten des Robert Koch-Instituts abrufbar: www.rki.de/borreliose bzw. www.rki.de/fsme. Dort sind auch weitere Informationen (zum Beispiel RKI-Ratgeber) und Links zu finden.

Stand: 29.01.2018

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