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Europäischer MSM Internet Survey (EMIS) 2010

Ansprechpartner: Dr. Ulrich Marcus

Der Europäische MSM Internet Survey ist die weltweit bislang größte Studie zu Männern mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten; an der Studie beteiligten sich 180.000 Männer aus 38 europäischen Ländern. Die wissenschaftliche Leitung erfolgte am Robert Koch-Instituts, gefördert wurde die Studie unter anderem mit Mitteln der EU-Kommission, des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, und des Robert Koch-Instituts.

Eine ausführliche Beschreibung des Projekts sowie aktuelle Veröffentlichungen und Pressekommentare sind auf der englischsprachigen Internetpräsenz verfügbar.

Zusammengefasst ging es darum, mit Hilfe eines in 25 Sprachen erhältlichen Online-Fragebogens europaweit Männer mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten über einen einheitlichen Zugang zu erreichen. MSM sind einerseits in besonderem Maße von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) betroffen, andererseits stellen sie eine "versteckte" Bevölkerungsgruppe dar. Ausmaß und Geschichte von Ausgrenzung, Diskriminierung, und Verfolgung homosexuell lebender Menschen ist in den verschiedenen Ländern Europas recht unterschiedlich; und somit auch die Zugänge zu gesundheitlichen Ressourcen, angemessener Information und gesundheitlicher Versorgung.

Bislang wurden MSM hauptsächlich im Rahmen nationaler oder regionaler Erhebungen befragt. Aufgrund unterschiedlicher Zugangswege waren innereuropäische Ländervergleiche nur sehr eingeschränkt möglich. Untersucht werden sollten nun sexuelle Gesundheit, Sexualverhalten, HIV- und STI-Testverhalten, Präventions-Ressourcen (z.B. Zugang zu sinnvoller Information, Zugang zu Test- und Beratungsangeboten, Wissen zu Übertragungswegen und Behandelbarkeit) und Präventions-Hindernisse (z.B. Stigma, Diskriminierung, Gewalterfahrungen, Fehlannahmen zu Übertragungswegen).

Erkenntnisse hierzu sind zum einen grundlegend für eine europäische 2nd generation surveillance sowie für die Harmonisierung nationaler Erhebungsinstrumente. EMIS ist daher auch gerade für solche Länder interessant, in denen bislang keine Verhaltenssurveillance für vulnerable Gruppen existiert. In das EMIS-Projekt eingebunden waren neben nahezu allen EU-Ländern auch die Schweiz, Norwegen, Russland, Weißrussland, die Ukraine, Moldavien, Serbien, und die Türkei. Gleichzeitig birgt EMIS durch die Menge der beteiligten unterschiedlichen Länder die Chance, europaweit zielgerichtete präventive Kampagnen auf empirischer Grundlage zu planen.

Das Projekt wurde gemeinsam getragen und durchgeführt vom Robert Koch-Institut (Wissenschaftliche Koordination), dem an der Universität Porthmouth angesiedelten Präventionsforschungsinstitut Sigma Reseach (London), dem niederländischen Maastricht University College, der italienischen Regione del Veneto (Verona), und dem katalanischen Zentrum für epidemiologische Studien zu Aids und STI (CEEISCAT, Barcelona). Die administrative Koordination oblag der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ).

Der Fragebogen in 25 Sprachen wurde vom 4. Juni bis zum 31. August 2010 online geschaltet. Europaweit wurde der Fragebogen von mehr als 180.000 schwulen, bisexuellen and anderen Männern, die Sex mit Männern haben, ausgefüllt, darunter von mehr als 55.000 Männern, die in Deutschland leben. Dieser enorme Rücklauf wäre ohne die großzügige Unterstützung durch das Kontaktportal PlanetRomeo (779.000 angemeldete Benutzer in Europa) nicht möglich gewesen. In Deutschland hat EMIS die 9. Erhebungswelle der im Auftrag der BZgA durgeführten Studienreihe Schwule Männer und AIDS, die auch unter dem Namen Bochow-Studien bekannt geworden sind, ersetzt.

Die Ergebnisse der EMIS-Studie sind auf der englischsprachigen Projektseite verfügbar. Ergebnisse in deutscher Sprache können auf den Internetseiten der Deutschen AIDS Hilfe sowie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) abgerufen werden.

Stand: 20.04.2015

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